Terra Madre rund um die Welt

08 Oct 2020 | German

Sechs Monate lang finden auf der ganzen Welt Events zum Thema Vielfalt im Lebensmittelbereich statt – von Österreich bis Uganda

Besuche auf Bauernhöfen, Konferenzen, Aktivitäten zur Ernährungs- und Geschmacksbildung, Verkostungen und vieles mehr. Slow Food hat sich über alle Kontinente hinweg in Bewegung gesetzt und organisiert Veranstaltungen – sofern Gesundheitsauflagen und Reisebeschränkungen es zulassen – zur Unterstützung der internationalen Gemeinschaft von nachhaltigen Lebensmittelerzeugern und bewussten Verbrauchern. Diese Bewegung verfügt dank der Art, wie sie mit natürlichen Ressourcen umgeht und Kaufentscheidungen trifft, über die erforderlichen Mittel, um einen Beitrag zur Lösung der großen Krisen zu leisten, die die Welt momentan durchlebt.

Slow Food Österreich organisiert während der sechs Monate von Terra Madre über 30 Veranstaltungen rund um die Arche des Geschmacks, die  Slow Food Presidi, die Märkte der Erde und die Touren von Slow Food Travel.

Nachfolgend einige Beispiele für digitale und Präsenzveranstaltungen, die uns vor Augen führen, dass Terra Madre Tag für Tag auf der ganzen Welt aktiv ist.

Auftakt bildet in Großbritannien am 8. Oktober  Terra Madre Fringe: Fünf Tage virtueller Veranstaltungen, bei denen es um die Reaktion des britischen Gaststättengewerbes und der Versorgungsketten der Lebensmittelherstellung auf  Covid-19 sowie um nachhaltige Muschelzucht geht. Auf dem Programm stehen auch Bauernhofbesuche und Vorführungen von Filmen wie dem Dokumentarfilm When Tomatoes Met Wagner (Griechenland, 2019). Einige Köche bieten Show-Cooking-Events, diskutieren über Verpflegung im Allgemeinen und welche Rolle sie selbst bei der Ernährungsbildung der Öffentlichkeit spielen. Außerdem kann man zu Hause an Verkostungen von schottischen Produkten der Arche des Geschmacks, britischen Wurstwaren, Käsespezialitäten und Milchprodukten, Cider und vielen anderen Köstlichkeiten teilnehmen.

Slow Food Deutschland startet sein Terra-Madre-Programm auch am 8. Oktober, und zwar mit einer Podiumsdiskussion und einem Foto-Flashmob zur biokulturellen Vielfalt und wie die europäischen Institutionen EU-Mittel (angefangen bei der GAP) zu deren Förderung einsetzen können. In den folgenden sechs Monaten wird es im Rahmen von Terra Madre Veranstaltungen zu den drei großen Themenbereichen geben: Über die Welt nachdenken, sie probieren und die Welt verändern. Im November dreht sich dann alles um Biodiversität, einschließlich Workshops und Verkostungen der Produkte der Arche des Geschmacks.

In Kuba organisiert die Slow Food Community Plassiga im Rahmen des Landwirtschafts- und Umweltfestivals Finca la China in Havana diverse Veranstaltungen. Am Mittwoch, den 7. Oktober, gibt es einen Markt mit den Produkten der Bauernhöfe, einschließlich Früchten und Gemüsesorten der Arche des Geschmacks, sowie Bildungsaktivitäten zu gesunder Ernährung, Agrarökologie und Gastronomie. Am Donnerstag, den 8. Oktober beschäftigen sich Fachleute auf einer Konferenz mit dem Thema Ernährung und Gesundheit, insbesondere in Bezug auf die Essgewohnheiten der Kubaner, Hygiene und Lebensmittelkonservierung.

Terra Madre Philippinen startet am 13. Oktober ein sechsmonatiges Programm mit einer Reihe von digitalen und Präsenzveranstaltungen, bei denen es um Ernährungssouveränität, regenerative Landwirtschaft und die Notwendigkeit geht, lokale Gemeinschaften zu unterstützen, insbesondere in den ärmsten Gebieten der Großstädte, in denen der Zugang zu Nahrungsmitteln in den letzten Monaten erheblich zurückgegangen ist. Ein Weg dazu ist es, den Gemeinschaften wieder lokale Erzeugnisse nahezubringen und ihnen zu zeigen, wie man daraus gesunde und leckere Gerichte zubereitet.

Bauern, Aktivisten, handwerkliche Fischer, Käser, Imker, Quilombolas (Nachkommen von Gemeinschaften, die von versklavten Flüchtlingen gegründet wurden), indigene Völker, Journalisten und Köche, die das bunte Mosaik des Slow-Food-Netzwerks ausmachen, werden vom 17. bis 22. November 2020 an der 3. Ausgabe von Terra Madre Brasilien teilnehmen. Es gibt für die diesjährige Veranstaltung drei Hauptthemen, die sich durch das ganze Programm ziehen: Ernährungskultur und Biodiversität, Ernährungsbildung und Ernährungssicherheit mit einem Schwerpunkt auf Ernährung an Schulen, politischen Auswirkungen und Mobilisierung der Zivilgesellschaft. Dazu wird es auch Aktivitäten zur Ernährungsbildung, Workshops für Kinder und Geschmackserlebnisse geben. Mitwirken werden an der Veranstaltung auch Köche aus dem Slow-Food-Netzwerk, deren Arbeit die Vielfalt der brasilianischen Ökosysteme hervorhebt, sowie Vertreter der ländlichen Gemeinschaften, die sich für den Schutz von besonderen Lebensmitteln der Arche des Geschmacks engagieren. Terra Madre Brasilien bietet  außerdem ein reichhaltiges Kulturprogramm: Filme und Dokumentarfilme mit anschließenden Gesprächen, Kulturveranstaltungen, eine interaktive Landkarte der Slow Food Communities, Familienbetriebe und geografischen Ursprungsangaben, sowie eine Installation, die alle Infos rund um Maniok und die Herstellung von Maniokmehl reproduzieren soll.

Die biologische Vielfalt zu schützen heißt, Ernährungssicherheit zu konsolidieren und Ernährungssouveränität zu fördern. Dazu wurde für den 27. November in Uganda die Veranstaltung  Food Wise 2020 organisiert, um eine gute Ernährungskultur zu fördern und die Erzeuger von guten, sauberen und fairen Lebensmitteln zu feiern. Außerdem bietet Food Wise eine Gelegenheit, um über den Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und dem Klima nachzudenken. Besucher können dabei auf viele Arten das traditionelle kulinarische Erbe erkunden: von der Terra-Madre-Küche über Verkostungen, von Vorträgen bis hin zu Debatten und Workshops, bei denen sie mit eigenen Augen sehen können, wie ihre Lebensmittel vom Bauernhof auf den Esstisch kommen.

Auf der ganzen Welt gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen, um die Projekte von Slow Food zu feiern: Das Thema Biodiversität steht im Vordergrund der Arche des Geschmacks, der Slow Food Presidi und der Slow Food Chef Alliance, darüber hinaus geht es um das Thema kurze Lieferketten, beispielsweise bei den Bauernmärkten, Märkten der Erde und bei Aktivitäten zur Geschmacks- und Ernährungsbildung im Rahmen der Schulgärten.

In Serbien wird am 3. und 4. Oktober bei den Crvena Ranka-Tagen den Pflaumen gehuldigt, aus denen der örtliche Grappa Gledić Rakija hergestellt wird, der als Slow Food Presidio geschützt ist. Zu dem zweitägigen Event wurden sowohl Erzeuger als auch Agronomen eingeladen, um diese und andere alte Sorten zu erforschen und die Aufmerksamkeit auf das Überleben kleiner Familienbetriebe zu lenken. Des Weiteren geht es um den Schutz der Biodiversität und die Reduzierung der Auswirkungen des Lebensmittelsytems auf das Klima.

In Polen steht am 8. Oktober ein Abendessen der Slow Food Masterclass in Krakau auf dem Programm – die erste einer Reihe von Veranstaltungen, die von dem Convivium organisiert werden, um landesweit über die Produkte der Arche des Geschmacks und die Chef Alliance zu informieren. Von 6. bis 11. November veranstaltet die Slow Food Community zur Förderung des kulinarischen Erbes von Zentralpolen eine Verkostungstour, bei der die Teilnehmer in den Gerichten einiger Restaurants die lokalen Produkte der Arche des Geschmacks probieren können. Die Initiative ist Teil Dobrego Smaku Lodzkie Festivals von Lodz.

Der einzige Biomarkt der Stadt Cali in Kolumbien versammelt 30 Händler, die über 70 Bauernfamilien und agrarökologische Erzeuger vertreten. Dieser Markt wird am 17. Oktober, dem 17. Jahrestag seines Bestehens, mit einer feierlichen Veranstaltung offiziell zu einem Slow Food Markt der Erde ernannt. Organisiert wird die Veranstaltung von den Produzenten und Konsumenten, die sich zu einem gemeinschaftlichen Garantiesystem zusammengeschlossen haben, bei dem Kunden an Märkten, Bauernhofbesuchen und regelmäßigen Kontrollen teilnehmen können.

Am 18. Oktober wird die Türkei ihren vierten Markt der Erde im alten Gebäude der Koranschule Kubat Pasa Madrasa in Tarsus eröffnen. Zu diesem Anlass können Gäste Street-Food-Spezialitäten probieren, die aus den Produkten der 60 am Markt teilnehmenden Händler hergestellt wurden.

In der Schweiz starten wir das Programm am 24. Oktober mit einem Slow-FoodMarkt als Teil des Festivals Food Zurich, zu dem Erzeuger des Slow-Food-Netzwerks, die Autoren des Führer Slow Wine und die Züricher Mitglieder der Slow Food Chef Alliance Menüs aus den Produkten der Presidi und der Arche des Geschmacks servieren.

In Rumänien wurden vom Slow-Food-Convivium Targu Mures eine Reihe von Aktivitäten organisiert, darunter auch ein Abendessen aus den Produkten der armenischen und anderen Gemeinschaften, wobei rumänische, ungarische, sächsische, armenische und jüdische Gastronomietraditionen aufeinandertreffen. Das Convivium weiht außerdem in einem Kindergarten in  Targu Mures den ersten Schulgarten von Slow Food in Rumänien ein.

In Aserbaidschan stehen im Rahmen des Covcheg-Projekts (gemeinschaftsbasierte Förderung der Wertschöpfungskette im Großkaukasus), das von der EU gefördert und von  Slow Food koordiniert wird, landesweit zahlreiche Aktivitäten auf dem Programm: Geschmackserlebnisse um die lokalen Spezialitäten kennenzulernen, „Slow-Cooking-Events“ mit Zutaten der Arche des Geschmacks und der langersehnte Start der Slow Food Chef Alliance vor Ort.

Das erste Terra-Madre-Event in Spanien ist ein Festival mit dem Titel Rebato: Die erste Maut für ländliche Gebiete, das von dem Convivium El Rincón de la Biodiversidad und anderen von 10. bis 12. Oktober in Castielfabib organisiert wird. Es bietet die Gelegenheit für eine bereichsübergreifende kulturelle, soziale und gastronomische Erfahrung, um die Widerstandsfähigkeit der Kleinstädte in der Region Rincón de Ademuz zu fördern.

Mexiko feiert am 20. Oktober im Nebenbezirk La Resurreción mit einer Konferenz mit dem Titel Was unsere Erde uns schenkt die biologische Vielfalt von Mais. Die Konferenz wird von der Slow Food Academia Puebla Community in Zusammenarbeit mit der Universidad Popular Autónoma del Estado de Puebla (UPAEP) organisiert.

Weiter geht es im japanischen Kobe am 21. und 22. November, wo Slow Food Nippon die Veranstaltung Wir ernähren die Welt ausrichtet. Dieser japanische Ableger von Terra Madre wird sich in Form von Konferenzen und Workshops den Themen Saatgut, nachhaltige Fischerei, Unterstützung der Küstengemeinschaften und Tierschutz in Zuchtbetrieben widmen

Slow Food Live ist der Titel einer Reihe von Fortbildungen und Vorlesungen,  die in den Vereinigten Staaten auf den Social-Media-Kanälen organisiert werden und die Öffentlichkeit für Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich sensibilisieren sollen. Thematischen Auftakt bilden die indigenen Gemeinschaften und die Wiederbelebung der gastronomischen Kulturen der Ureinwohner Amerikas durch Köche des Netzwerks Indigenous Terra Madre. Außerdem wird es um die Themen soziale Gerechtigkeit, das Bündnis zwischen Köchen und Erzeugern, sowie Politik zum Schutz der Wasserressourcen gehen.

 

Für weitere Informationen:

Terra Madre Salone del Gusto 2020 Pressebüro
Slow Food: Paola Nano, Gioia Baggio – (+39) 329 8321285 – [email protected]
Stadt Turin: Luisa Cicero – (+39) 011 01121932 – [email protected]
Region Piemont: Donatella Actis – (+39) 011 4322549 – [email protected]

 

Terra Madre Salone del Gusto ist die weltweit wichtigste Veranstaltung rund um gute, saubere und faire Lebensmittel sowie für Landwirtschaft in kleinem Maßstab. Das Event wird von Slow Food, der Stadt Turin und der Region Piemont in Zusammenarbeit mit dem italienischen Ministerium für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik  (MIPAAF) sowie dem italienischen Ministerium für Umwelt, Landschafts- und Meeresschutz (MATTM) organisiert.  Ermöglicht wird Terra Madre Salone del Gusto 2020 durch die Unterstützung der Partner, die an diese Veranstaltung glauben. Wir danken unseren Platin-Partnern: Pastificio Di Martino, Unicredit, Lavazza, Acqua S.Bernardo, Quality Beer Academy; und unseren Gold-Partnern: Agugiaro&Figna, Astoria, BBBell. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung der Compagnia di San Paolo, der Sparkassenstiftung Turin und der Vereinigung der Bankenstiftungen im Piemont. Mit Beitrag des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und der EU. In Zusammenarbeit mit SANA und dem Fremdenverkehrsamt Turin und Provinz.

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