Slow Food und die Stiftung für Biodiversität fördern Agrarökologie in Ostafrika

22 Nov 2021 | German

In Kenia und Uganda wurde das Projekt für Agrarökologie und alternative Lebensmittelsysteme eingeleitet

“Wir sind sehr stolz, mit Unterstützung der Stiftung für Biodiversität dieses Projekt einzuleiten”, kommentiert Edie Mukiibi, Vizepräsident von Slow Food. “Slow Food fördert seit vielen Jahren mit großem Erfolg agrarökologische Verfahren und hat sich in diesem Bereich einen Namen als verlässlicher Partner gemacht. Wir möchten durch dieses Projekt die Lebensbedingungen der lokalen Bauerngemeinschaften in Kenia und Uganda verbessern, indem wir den Übergang zu einem agrarökologischen Lebensmittelsystem einleiten, Bündnisse aufbauen und den Beitrag der Initiativen von Slow Food verstärken, damit Agrarökologie das Landwirtschaftsmodell der Zukunft wird.”

Das Projekt für Agrarökologie und alternative Lebensmittelsysteme in Kenia und Uganda läuft bis Dezember 2022. Es wird Partnerschaften mit agrarökologischen Netzwerken fördern, auch durch den Aufbau von Synergien mit anderen Projekten und Organisationen. Darüber hinaus sollen bereits bestehende Projekte von Slow Food  wie die Nutzgärten, die Presidi und die Märkte der Erde als erfolgreiche Beispiele für agrarökologische Ansätze gefördert werden, die Präsenz von Slow Food auf lokalen Politikplattformen, die sich mit Agrarökologie beschäftigen, verstärkt und das Bewusstsein von Konsumenten über die Nutzen von agrarökologischen Produkten geschärft werden.

“Agrarökologische Verfahren haben sich bereits als erfolgreich erwiesen”, so John Kariuki, Koordinator von Slow Food Kenia und Vizepräsident der Slow Food Stiftung für Biodiversität. “Durch dieses Projekt möchten wir mit einer Stimme über Agrarökologie sprechen und bereits bestehende Partnerschaften mit anderen Organisationen stärken, um zu zeigen, dass agrarökologische Lösungen bereits machbar sind, aber weitere Förderung benötigen.”

Die reichhaltige biologische Vielfalt dieser Welt steht auf dem Spiel, und damit auch die Widerstandsfähigkeit der Lebensmittelsysteme, um Ernährungssicherheit und würdevolle Lebensgrundlagen zu garantieren. Obwohl die Bedeutung der Agrarökologie auf internationaler Ebene immer mehr Zuspruch findet, wurde dem Thema von politischen Entscheidungsträgern und Forschern bisher nicht ausreichend Beachtung geschenkt. Stattdessen konzentrierte man sich auf die Steigerung der Erträge einiger ausgewählter Kulturpflanzen durch den Einsatz von verbessertem Saatgut, Hybriden und GVO sowie großen Mengen synthetischer Düngemittel und Pestizide.

In Ostafrika sind die Folgen des Klimawandels für die lokalen Gemeinschaften abwechselnd durch Dürreperioden und Überschwemmungen spürbar. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie verschärfte eine Reihe seit langem bestehender Probleme wie die Abhängigkeit der Kleinbauern vom Erwerb von Saatgut und Düngemitteln, den begrenzten Zugang zu Märkten und die geringe Verfügbarkeit lokaler, gesunder und nahrhafter Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen.

Slow Food Kenia und Slow Food Uganda haben eine Reihe vielversprechender Ansätze zur Förderung von agrarökologischen Verfahren eingeleitet, bei denen der Schwerpunkt darauf liegt, Netzwerke und Kapazitäten bei Landwirten auszubauen, Initiativen von der Basis aus zu fördern und Verbraucher für die Vorteile des Konsums agrarökologischer Produkte zu sensibilisieren. Gleichzeitig soll durch Informationskampagnen Lobbyarbeit für das Konzept der Agrarökologie betrieben werden.

Neben der Agenda 2030 und den UN-Nachhaltigkeitszielen steht das Projektziel in Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens, dem Übereinkommen über Biodiversität und der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Das Thema der Agrarökologie wurde in den letzten Jahren von der FAO vorangetrieben und gewinnt weltweit bei verschiedenen Institutionen als wirksame Antwort auf den Klimawandel und die damit verbundenen Herausforderungen für die Ernährungssysteme an Bedeutung. Im Laufe der Jahre konzentrierte sich die Politik in den ostafrikanischen Ländern hauptsächlich auf den Ackerbau und die intensive Tierhaltung und vernachlässigte dabei die Bedeutung einheimischer Kulturpflanzen, wild wachsender Nahrungspflanzen und Nutztierrassen, so dass die ländliche Bevölkerung kaum von dem starken Fokus auf das landwirtschaftliche Wachstum profitierte. Kürzlich wurden in Kenia jedoch die nachhaltige Landnutzung und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Haushalte bei der Nahrungsmittelversorgung als Prioritäten in der Strategie für Transformation und Wachstum im Agrarsektor 2019-2029 definiert. In Uganda wurde 2019 ein Prozess zur Entwicklung einer nationalen Strategie für die Ausweitung der Agrarökologie eingeleitet.

 

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