Lernen durch Fischen: Treffen, Diskussionen und Konferenzen beleben den historischen Hafen
22 Mar 2013 | German
Der Schutz von kleinen Fischereibetrieben und die fehlende Perspektive der Jugend. Die europäische Regulierung und die Verwaltung der internen Gewässer. Das Problem der zurück ins Meer geschütteten Fischarten und der Arten, die nur gezüchtet werden um in Tierfutter verarbeitet zu werden. Die Schwierigkeit weniger bekannten Fisch auf dem Markt zu finden und das Fehlen von verständlichen Informationen, die bewusste Entscheidungen zu Gunsten des Umweltgleichgewichtes ermöglichen würden. Dies sind nur einige der Themen, die in den Wasser-Workshops behandelt werden. Die Workshops sind Momente der Diskussion und des Austausches mit Forschern, Chefköchen, Fischern und Experten des Sektors und stehen den Besuchern offen, sowohl innerhalb des von Slow Food betreuten Geländes als auch auf dem Gelände des Mipaaf, einer Bühne entlang des Kais.
Die Veranstaltungen Wir sitzen alle im selben Boot! Fischer und Wissenschaftler, eine Diskussion zur Eröffnung, geplant für Donnerstag um 21 Uhr, und Fischen: Ist das kein Beruf für junge Leute?, Samstag um 12 Uhr, sind den Fischern und jungen Leuten gewidmet: Zur Diskussion stehen einerseits die Abwesenheit von Perspektiven für den Nachwuchs und deren Zweifel was die Zukunft betrifft und andererseits die Hindernisse, welchen die Hauptpersonen des Meeres durch die fast totale Gleichgültigkeit der Politik und Medien jeden Tag begegnen. „Es ist schwierig über Anstellung in einem Sektor zu sprechen, in dem im letzten Jahrzehnt 17.000 Arbeitsplätze gestrichen wurden und dem der Vorschlag der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik androht die Fischereiflotte bis 2020 um 30% zu reduzieren“, so Ettore Ianì, Präsident des Fischereiverbandes. „Die Arbeitsbedingungen sind hart und der Verdienst unsicherer denn je, aber das Problem besteht darin dem Beruf des Fischers einen neuen Ruf zu verliehen, indem man dem Beruf mehr Wertschätzung verleiht und ihn durch ein passendes und strukturiertes Ausbildungssystem unterstützt, genau das was in Italien im Moment noch fehlt“.
Wie man weiß, raten Ernährungswissenschaftler dazu mindestens zweimal die Woche Fisch zu essen, aber wie sucht man den Richtigen aus? Man muss vieles beachten, angefangen von den Zuchtbedingungen bis hin zur Rücksicht auf die Umwelt. Köche und Konsumenten können außerdem die so genannten vergessenen Fischarten nur schwer auf dem Markt finden. „Um diesem Problem entgegenzuwirken, durch das geschmackvolle Fischarten vom italienischen Esstisch zu Verschwinden drohen, ist es nötig diese zu kennen und sie nachzufragen, was die Fischer anregt sich beim Fischen nicht auf die gängigen Arten zu beschränken“, erklärt Franco Andaloro, Forschungsdirektor des Obersten Instituts für Umweltschutz und –forschung in Italien (ISPRA). „Wesentlich sind Bildungsaktivitäten, die die Neugier der Konsumenten wecken: interessant diesbezüglich ist die Initiative einiger Fischverkäufer, die halbfertige Gerichte aus frischem Fisch anbieten und dadurch den Kunden Fischarten wie den gewöhnlichen Hornhecht (Belone Belone) oder eine Fischsauce aus Pelamide näher bringen“. Darüber wird bei der Veranstaltung Der Fisch zum Verzehr. Die Sicht des Konsumenten, Samstag um 15 Uhr, geredet und bei Wo findet man den unbekannten Fisch?, Sonntag um 15 Uhr.
Im Zentrum der Diskussionen steht auch die Fischverschwendung: Es wird nicht nur zu viel gefischt, sondern eine beachtliche Menge des Fischfangs wird wieder ins Meer zurück geschüttet. Nicht weil dieser nicht gut ist, sondern nur weil er einen geringeren Handelswert hat. Und dies berücksichtigt noch nicht, dass 40% des gesamten Fischfangs ausschließlich zur Produktion von Tierfutter verwendet wird, was intensive Aquakulturen unterstützt, die höchst umweltschädlich sind und die Ökosysteme verschmutzen. Experten vom Sektor diskutieren darüber in Ein Meer aus Verschwendung, Donnerstag um 15 Uhr, und in Wenn der Fisch zu Fischfutter wird, Sonntag um 16 Uhr. Für Probleme wie diese ist eine internationale Gesetzgebung nötig, die auch das zunehmende Phänomen des Ocean Grabbing in den Entwicklungsländern reguliert und beschränkt und die eine konkrete Fischereipolitik auf europäischer Ebene festlegt. Fischer und Institutionen müssen deshalb mit Synergie arbeiten, um ein effizientes System der gemeinsamen Kontrolle der Ressourcen zu schaffen, auch jenseits der Meeresschutzgebiete. Diese Themen stehen im Mittelpunkt der Diskussionen in Eine Norm für die Fischerei und Chancen in der Zukunft, Donnerstag um 19 Uhr, Wem gehört das Meer?, Samstag um 16 Uhr, und in Wir streben eine gemeinsame Kontrolle der Meeresressourcen an, Samstag um 19 Uhr.
Und vieles mehr: Entdecke das komplette Veranstaltungsprogramm der Wasser-Workshops unter http://slowfish.slowfood.it/ (freier Eintritt bis alle Plätze vergeben sind).
Slow Fish Press Office
Slow Food International: Paola Nano, +39 329 8321285 [email protected]
Regione Liguria: Mauro Boccaccio, +39 010 5485727 [email protected]
Nuccia Cifarelli, +39 010 5488898 [email protected]
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