Hunderte Veranstaltungen auf der ganzen Welt, um das 30-jährige Jubiläum von Slow Food zu feiern
28 Nov 2019 | German
Tausende Aktivisten, Mitglieder und Sympathisanten des Slow-Food-Netzwerks organisieren im Dezember in den verschiedensten Ländern der Welt Veranstaltungen zur Feier des 30-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung des Slow Food Manifests im Jahre 1989 in Paris.
Die Veranstaltungen sind Teil der internationalen Kampagne 30 Jahre Slow Food Manifest – Unsere Ernährung, Unser Planet, Unsere Zukunft und beziehen alle lokalen Gruppen des in 160 Ländern aktiven Netzwerks mit ein. Mit dieser Kampagne richtet Slow Food seinen Blick auf die Zukunft. So sollen denn auch die bei den Initiativen gesammelten Spenden eingesetzt werden, um einen Teil des ehrgeizigen Programms für 2020 zu finanzieren: Aufnahme 600 neuer Produkte in die Arche des Geschmacks, Schaffung 30 neuer Slow Food Presidi, 300 neuer Gärten in Afrika und 15 neuer Märkte der Erde. Wir begeben uns auf eine mentale Weltreise, um von einigen bereits geplanten Initiativen zu berichten.
An der Atlantikküste von Bouctouche wird der erste Markt der Erde in Kanada eingeweiht, um unter Einbeziehung von Konsumenten, Erzeugern und Slow-Food-Mitgliedern gute, saubere und faire Lebensmittel zu feiern. Weltweit gibt es bereits 69 Märkte der Erde, auf denen man nicht nur einkaufen kann, sondern auch Gleichgesinnte treffen, neue Menschen kennenlernen und gemeinsam essen.
Die Slow Food Community „Saberes ancestrales de Nariño” in Kolumbien denkt in großem Maßstab: Sie organisiert ein echtes Gastronomiefestival, bei dem örtliche Köche traditionelle regionale und landesweite Gerichte zubereiten, die die Farben und Geschmacksvielfalt des Andenraums zur Geltung bringen.
In Europa gibt es eine Veranstaltung der Slow Food Community von Valmiermuiža in Lettland, bei der die Teilnehmer zu einem Workshop eingeladen werden, um sich über wichtige Fragen auszutauschen und mehr über grundlegende Themen zu erfahren: Wie kann man nachhaltige Nahrungsmittel für die zukünftigen Generationen garantieren und das Lebensmittelsystem umweltfreundlicher gestalten? Der Workshop wird natürlich von den besten Gerichten der regionalen Gastronomie begleitet.
Ein besonderes Abendessen wird in Norditalien vom Convivium Slow Food Monza und Brianza organisiert, das sich auf die Spuren des Menüs begibt, das bei der Unterzeichnung des Manifests in Paris vor 30 Jahren serviert wurde. Der Abend wird von jungen Leuten moderiert, die die Etappen des Vereins von damals bis heute nachvollziehen.
Ein anderer Kontinent, aber die Feierlichkeiten gehen weiter: Im tunesischen Nabeul erwartet uns ein Tag im Zeichen des kulinarischen Erbes des Landes mit Rezepten, die traditionelle Gerichte der älteren Generation auf den Tisch bringen, die die jungen Leute oft noch nie probiert haben. Ein perfekter Anlass, um die Nahrungsmittel der Vergangenheit und die gastronomischen Traditionen als symbolischen Ausgangspunkt zu nehmen, um die Grundlagen für die lokale Küche der Zukunft zu legen.
Das Slow Food Convivium Butembo im Kongo hingegen nutzt die Gelegenheit, sich an die Frauen der Gegend zu richten und ihr Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig es ist, örtliche Lebensmittel wertzuschätzen und zu konsumieren, um gegen die Invasion importierter Lebensmittel anzukämpfen, die die örtlichen Märkte überschwemmen.
Die Gemeinschaft von Kapuas Hulu in Indonesien möchte mit ihrer Feier das Zusammentreffen alter und neuer Generationen begünstigen und einige besonders bedeutungsvolle Lebensmittel in den Mittelpunkt des Festes stellen, wie das Öl der Tengkawang-Nüssen, ein Slow Food Presidio. Die gelbe Nuss hat eine butterähnliche Konsistenz und einen nussigen Geschmack. Sie wird oft verwendet, um Reis, Gemüse oder Fleisch zu würzen. Die lokale Bevölkerung nutzt die Nüsse zum Kochen oder um Tierbisse zu heilen. Traditionellerweise wurde die Nuss auch zu medizinischen und kosmetischen Zwecken eingesetzt.
In Auckland, Neuseeland – wo die Jahreszeit milde Temperaturen garantiert – lädt das Slow Food Convivium Auckland zu einem großen Picknick im Stadtpark, um den lokalen Lebensmitteln Ehre zu erweisen. Die Teilnehmer stoßen auf die nächsten 30 Jahre des Vereins an und nutzen gleichzeitig die Gelegenheit, um das Konzept der städtischen Gemüsegärten zu verbreiten.
Eine Übersicht aller Veranstaltungen finden Sie unter: https://www.30ym.slowfood.com/de/
Slow Food ist ein weltweites Netzwerk lokaler Gemeinschaften und wurde 1989 gegründet, um das Verschwinden lokaler Ernährungstraditionen aufzuhalten und um Fast Food und Fast Life entgegenzuwirken. Seitdem ist Slow Food zu einer globalen Bewegung angewachsen, die über eine Million Menschen in über 160 Ländern umfasst und sich dafür einsetzt, dass alle Menschen Zugang zu gutem, sauberem und fairem Essen haben. Slow Food ist die Dachorganisation, die die gesamte Bewegung anführt.
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