EU Staaten unterstützen GVOs in Europa nicht: Es wird Zeit die wirklichen Probleme zu beleuchten

27 Jan 2017 | German

Brüssel, 27. Januar 2017 – Heute stimmte der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel darüber ab, ob zwei gentechnisch veränderte Maissorten (Pioneer 1507 und Syngenta Bt11) für den Anbau in der Europäischen Union zugelassen werden und die Zulassung für MON 810 erneuert werden soll.

Ursula Hudson, Mitglied des Vorstands von Slow Food International und Präsidentin von Slow Food Deutschland: „Die heutige Abstimmung zeigt wieder einmal, dass es in Europa für GVOs keine ausreichende Unterstützung gibt. Letztes Jahr haben 17 europäische Länder ein klares Nein zum Anbau von GVOs geäußert und diese auf nationalem Gebiet verboten. Einige dieser Länder, darunter Griechenland, Italien und die Niederlande, haben sich heute bei der Abstimmung auf europäischer Ebene für eine Autorisierung ausgesprochen, beanspruchen für sich aber die Möglichkeit diese Substanzen in ihren Ländern zu verbieten: Pure Heuchelei. Unsere Entscheider sollten ein für allemal zur Kenntnis nehmen, dass niemand in Europa GVOs will. Sie sollten die Zulassungen für GVOs stoppen und anfangen, über die echten Fragen zu diskutieren: wie man in ländlichen Gegenden eine prosperierende Wirtschaft und ein gesundes Lebensmittelsystem schaffen kann und dabei gleichzeitig die Ziele des Pariser Klimaabkommens und die Nachhaltigen Entwicklungsziele erreichen kann.”

Slow Food ist der festen Überzeugung, dass GVOs sowohl eine Gefahr für die biologische Vielfalt darstellen, als auch für das Wohlbefinden der ländlichen Gemeinschaften und der Bürger: „Transgene Landwirtschaft ist der letzte Schachzug eines landwirtschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Systems, das Landwirte mehr und mehr ihrer Produktionsmittel beraubt. Gleichzeitig verlagert es die Kontrolle über Nahrung immer stärker in die Hände der multinationalen Konzerne. Mit GVOs bewegen wir uns langsam aber sicher in Richtung einer forcierten Industrialisierung der Landwirtschaft, bei der die Nutzpflanzen keinerlei historische, kulturelle oder gastronomische Verbindung mehr zu dem Herkunftsgebiet und den Menschen haben, die dort leben. Das stellt eine zunehmende Bedrohung für das Überleben des traditionellen Saatguts und sogar der ländlichen Gemeinschaften an sich dar.”

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Pressebüro von Slow Food International:

[email protected] – Twitter: @SlowFoodPress

Slow Food ist eine mitgliederbasierte Organisation, deren Vision eine Welt ist, in der alle Menschen Zugang zu gutem Essen haben. Gut für die Menschen, gut für die Erzeuger und auch gut für die Umwelt. In der Slow Food-Bewegung engagieren sich über eine Million Aktivisten, Köche, Fachleute, Jugendliche, Bauern, Fischer und Akademiker aus über 160 Ländern. Ein Netzwerk von gut 100.000 Slow Food-Mitgliedern wird in 1.500 lokalen Gruppen auf der ganzen Welt aktiv, in Form ihres Mitgliederbeitrags und durch die Organisation von Veranstaltungen und Kampagnen. Zum Netzwerk gehören auch über 2.400 Terra Madre-Lebensmittelbündnisse, die in kleinem Stil und mit nachhaltigen Methoden auf der ganzen Welt hochwertige Lebensmittel erzeugen.

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