Am 20. April 2012 spricht Carlo Petrini, Gründer und Präsident des internationalen Slow Food Vereins, in Brüssel bei der Konferenz “Local agriculture and short food supply chains” über die Zukunft der Landwirtschaft. Die Konferenz, eine Initiative von EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş und EU-Gesundheitskommissar John Dalli, befasst sich mit dem wirtschaftlichen und sozialen Potential der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und der kurzen Vertriebswege im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Kernthemen der Veranstaltung sind die Unterstützung von Kleinproduzenten durch die GAP und die Sensibilisierung der Verbraucher für regionale Agrarerzeugnisse.
„Es ist eine Ehre für mich, die Erfahrung von Slow Food teilen zu können und im Namen der tausenden von Bauern, Fischern, Lebensmittelhandwerkern und Lebensmittelbündnisse zu sprechen, die das Netzwerk der Bewegung bilden,“ so Petrini. „Die Zukunft der kleinbäuerlichen Gemeinschaften, die eine so wichtige Rolle für den Erhalt von Kulturlandschaften und Ökosystemen einnehmen, steht auf dem Spiel,“ sagte er weiter. „Die derzeitige Politik für die Entwicklung des ländlichen Raumes hat die Bedürfnisse dieser Gemeinschaften sehr unzureichend erfüllt. Neue Denkmuster sind notwendig, um einen strukturellen Wandel in der Landwirtschaft zu erreichen. “
Mit dem Positionspapier Zu einer gemeinsamen Agrarpolitik hat Slow Food 2011 die Slow Europe Kampagne gestartet: ein Aufruf an die Europapolitik nachhaltige Kleinbetriebe zu unterstützen, die landwirtschaftliche Biodiversität zu schützen und die Beteiligung von jungen Menschen in der Landwirtschaft zu fördern.
Durch Veranstaltungen, Projekte und ein großes Netzwerk von Mitgliedern engagiert sich Slow Food kontinuierlich dafür, Verbraucher und Erzeuger miteinander in Kontakt zu bringen. „Der Konsum ist der letzte Akt des Herstellungsprozesses, und der Verbraucher muss sich als Teil dieses Prozesses sehen,“ fügte Petrini hinzu. „Durch bewusstes Essen und die Entscheidung für gute, saubere und faire Lebensmittel und kurze Vertriebswege können wir selbst beeinflussen, wie unsere Nahrung hergestellt wird. So tragen wir zu einer besseren Umwelt und letztendlich zu einer Steigerung der Lebensqualität unserer Bauern bei.“
Carlo Petrini beteiligt sich ebenfalls an der Podiumsdiskussion zum Abschluss der Konferenz, an der Verbraucher– und Bauernverbände sowie Akademiker und politische Entscheidungsträger aus ganz Europa teilnehmen.
Der internationale non-profit-Verein Slow Food umfasst über 100.000 Mitglieder weltweit, die sich für die Verbesserung der Produktions- und Vertriebsweisen von Lebensmitteln einsetzen. Er ist in allen 27 Ländern der Europäischen Union mit seinen Convivien (lokalen Gruppen), Presidi und Terra Madre Lebensmittelbündnissen vertreten.
Weitere Informationen dazu auf www.slowfood.com/sloweurope