Seit seinen Anfängen hat Slow Food die Verteidigung der biologischen Vielfalt in den Mittelpunkt seines Wirkens gestellt. Was aber ist biologische Vielfalt und was hat sie mit unserer Nahrung zu tun?

“Biologische Vielfalt” ist ein recht junger Begriff, zum ersten Mal wurde er von einem Entomologen –  Edward O. Wilson –  im Jahr 1986 verwendet. Wohl eher ein sperriger Begriff, der nur wenige Menschen dazu bringt, sich weiter für ihn zu interessieren – vor allem interessiert er all jene, die dazu forschen.

Tatsächlich bezieht er sich auf ein einfaches Konzept, das für jeden auf unserem Planeten von Bedeutung ist, weil es um die Natur, das Leben selbst und die Vielfalt von Lebensformen geht, auf mehreren Ebenen, von den kleinsten Elementen (Genen, Bausteine des Lebens), über Pflanzen- und Tierarten bis zu komplexeren Ebenen (Ökosysteme). Alle Ebenen überschneiden sich, beeinflussen einander und entwickeln sich weiter.

Wissenschaftler von der University of Stanford haben Arten und Sorten eines Ökosystems mit Nieten verglichen, die ein Flugzeug zusammenhalten. Wenn wir anfangen, Nieten zu entfernen, passiert zunächst einmal nichts. Das Flugzeug fliegt weiter. Aber nach und nach wird die Struktur labiler und an einem bestimmten Punkt genügt es, eine Niete zu entfernen, um das Flugzeug zum Absturz zu bringen.

Mit der Flugzeuggeschichte hat alles seinen Anfang genommen und findet sein Ende. Zwar sind in allen vergangenen Epochen zahlreiche Arten ausgestorben. Aber niemals in so einem erschreckendem Tempo wie in den letzten Jahren, das sich um ein Tausendfaches, im Vergleich zu früher, beschleunigt hat.

Das Engagement für die Artenvielfalt ist nicht irgendein Engagement. Es ist ein Einsatz für die Zukunft unseres Planeten. Jeder von uns kann täglich etwas dafür in seiner Umgebung tun. Wir dürfen nicht bedauern, was wir verloren haben, sondern müssen uns auf das konzentrieren, was wir noch retten können.

 

Slow Food Foundation for Biodiversity

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