Ein Pilotprojekt von Slow Food Kärnten

Ein Netzwerk von Slow Food Communitys in Kärnten (Österreich) wertet die Dörfer und die Entwicklung im ländlichen Raum auf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Kärnten – der südlichsten Region in Österreich, an der Grenze zu Italien und Slowenien – leben rund 48% der Bevölkerung in 119 Dörfern mit weniger als 5000 Einwohnern. Rund 10% der Dörfer und Städte umfassen über die Hälfte der Bevölkerung der Region, die sich durch eine reiche biologische und kulturelle Vielfalt auszeichnet. Sie wurde schon in der Arche des Geschmacks kartiert und in verschiedene Projekte von Slow Food einbezogen, wie die Presidi und Slow Food Travel (das genau hier entstanden ist) (….)

Beim 7. Slow-Food-Weltkongress 2017, der in Chengdu in China stattfand, wurde zum ersten Mal davon gesprochen, ein Netzwerk von Slow Food Villages aufzubauen.

Der Schutz und die Förderung der Dörfer in den ländlichen Gebieten ist ein wichtiger Aspekt auch für die Verteidigung und Bewahrung des gastronomischen Erbes. Dörfer sind Standbeine eines Alltagslebens, die nicht nur das wirtschaftliche Leben betreffen, sondern auch eine andere Lebensphilosophie erzeugen können. Das Dorf sollte seine Rolle in der Gesellschaft als Kern des guten sozialen Lebens, als Ort für Begegnungen und soziale Beziehungen wahrnehmen.

Auch im Zeitalter der virtuellen Netzwerke brauchen wir konkrete Orte für soziale Beziehungen und für Empathie, denn sie wirken sich sowohl auf die Lebensqualität als auch auf die Wirtschaft positiv aus. Die Lebensqualität im Gleichgewicht mit dem lokalen Umfeld zu verbessern, ist ein Leitgedanke für unsere Zukunft. Deshalb hat Slow Food Kärnten ein Jahr nach den Überlegungen in Chengdu konkrete Ideen entwickelt, wie Slow Food Villages definiert werden und wie sie zur Entwicklung ländlicher Gebiete mit Hilfe der Slow Food Philosophie beitragen können.

In der Region entstand daher ein Pilotprojekt, das 8 verschiedene Dörfer einbezog.

Die Grundvoraussetzung ist eine starke Slow Food Gemeinschaft, die sich gemeinsam um sechs Aufgabenbereiche kümmert und die Slow Food Philosophie lebt:

  • eine Slow Food Community, die die Aktivitäten koordiniert,
  • ein Netzwerk aus Produzenten und Lebensmittelhandwerken, die gute, saubere und faire Lebensmittel erzeugen,
  • Gastronomische und Beherbergungsbetriebe, die nach den Kriterien der Chef Alliance kochen,
  • Bildungs- und Kommunikationsprojekte für die lokalen Bürger, angefangen mit der Einbeziehung der Schulen,
  • Märkte der Erde, auf denen man gute, saubere und faire Lebensmittel kaufen kann,
  • Slow Food Erlebnisse (z.B. Kurse und Workshops, um die Verarbeitung der lokalen Produkte zu entdecken).

WELCHE DÖRFER SIND DARAN BETEILIGT?

Die beteiligten Dörfer sind:

    • Arriach

    • Bad Kleinkirchheim

    • Berg in Drautal

    • Millstatt

    • Irschen

    • Nötsch im Gailtal

    • Obervellach

    • St. Daniel im Gailtal

Das Projekt wird vom Land Kärnten, Abteilung für Tourismus und Landwirtschaft unterstützt

Kontaktangaben zu den Gemeinschaften in den Slow Food Villages finden Sie auf der Seite des österreichischen Netzwerks: www.slowfood-kaernten.at/

Weitere Informationen:

Slow Food Villages Handbuch >>
Eckart Mandler – [email protected]
Martina Plamenig – [email protected]

 

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