Es steht nicht auf dem Etikett

gmfreemeAm 13. Januar hat das EU-Parlament ein wichtiges Gesetz verabschiedet, welches die Richtlinie 2001/18 verändert und eine Prozedur für die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen definiert. Das Gesetz erlaubt den Mitgliedstaaten den Anbau besagter Pflanzen auf dem jeweiligen Staatsgebiet einzuschränken oder zu untersagen. Die vorgeschlagene Änderung der Richtlinie 2001/18 des EU-Parlaments und des Rats vom 12. März 2001 wurde am vergangenen 10. Dezember bereits in der dritten Sitzung des Trilogs verabschiedet.

Nach genauer Untersuchung hat Slow Food den Eindruck, dass der von der Vollversammlung verabschiedete definitive Text die Forderungen zahlreicher Personen und Einrichtungen nicht berücksichtigt. Slow Food hat spezifische Zweifel an einer tatsächlich guten Qualität des Gesetzes und an der Tatsache, dass das Interesse der Landwirte und der Bürgerinnen und Bürger wirklich das zentrale Element des besagten Gesetzes ist.

Wenn Sie lesen möchten, was uns genau an dem jüngst verabschiedeten Text beunruhigt, klicken Sie hier. Hier kommen wir nun auf eine Frage zurück, die uns sehr am Herzen liegt: die obligatorische Produktkennzeichnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel für den menschlichen Verzehr. Die Kennzeichnung ist das einzige Hilfsmittel, mit dem interessierte Bürgerinnen und Bürger eigene Kaufentscheidungen treffen können. Deswegen hoffen wir darauf, dass das EU-Parlament und die europäische Kommission entsprechende Maßnahmen ergreifen werden.

Über die Frage der Kennzeichnung führte Slow Food UK vor kurzem eine interessante Umfrage durch und befasste sich mit den Bedenken der Verbraucher: Fleisch von Tieren, die mit transgenem Futtermittel gefüttert wurden, ist nicht gekennzeichnet, doch die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger, die das Recht auf Information darüber fordern, was sie auf ihrem Teller haben, wächst immer weiter an. Slow Food UK hat den drei größten britischen Supermarktketten Tesco, Morrisons und Sainsbury eine E-Mail geschickt.

Die Antworten, die die Organisation erhalten hat, haben ihre Befürchtungen umfassend bestätigt. So gab Morrisons zu, nicht garantieren zu können, dass das in ihren Läden verkaufte Fleisch und die Milchprodukte von Tieren stammen, die GVO-frei ernährt wurden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat ihre Bedenken über besagte Futtermittel zum Ausdruck gebracht. Sainsbury dagegen behauptet, dass gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe keine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen (und somit kein Kennzeichnungsbedarf vorläge). Tesco vertritt dagegen den Standpunkt, dass eine GVO-freie Ernährung von Geflügel nicht nachhaltig sei, und deutet damit den Begriff der Nachhaltigkeit nach seinem eigenen Ermessen um …

Dies ist die momentane Lage. Gehen wir einmal davon aus, dass es unmöglich ist, mit GVO-freien Futtermitteln zu arbeiten. Doch, indem sie ihre Produkte nicht kennzeichnen, da sie von deren Gefahrlosigkeit und Sicherheit überzeugt sind, verweigern diese Supermärkte uns Verbrauchern ein uns zustehendes Recht: das Recht zu wissen und wählen, was wir essen.

Slow Food UK kämpft für die Durchsetzung dieses Rechts und fordert alle, die die Organisation unterstützen möchten, auf, eine Online-Petition zu unterzeichnen. Das können Sie über diesen Link www.gmfreeme.org

Die Position von Slow Food zum am 13. Januar verabschiedeten Gesetz finden Sie hier.

Die vollständigen Antworten von Morrisons, Sainsbury und Tesco auf die Anfrage von Slow Food UK finden Sie hier.

Für die Unterstützung der Petition klicken Sie hier www.gmfreeme.org

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