Die sechs grundlegenden Fragen für Slow Food Rundgang durch die Themenbereiche: bei Terra Madre Salone del Gusto werden Probleme und Lösungen erforscht

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Schutz der biologischen Vielfalt – Piazza Castello, täglich von 12 bis 24 Uhr

Seit je her widmet sich Slow Food mit seinen internationalen Projekten dem Schutz der biologischen Vielfalt von Landwirtschaft und Lebensmitteln: die Arche des Geschmacks, die Presidi und die Nutzgärten. In diesem Rundgang entdecken die Besucher den Wert der biologischen Vielfalt, die Bedeutung eines lebendigen, gesunden Bodens und die grundlegende Rolle des Saatguts, denn dies ist die erste und wesentliche Ebene unserer Lebensmittelkette.

Mit dem Gefühls- und Geruchssinn erkunden Besucher die Formen und Düfte der biologischen Vielfalt, erkennen den Unterschied zwischen verschiedenen Agrarmodellen auf illustrierten Tafeln, können verschiedene Böden und unterschiedlichste Samen anfassen.

Es gibt auch eine Präsentation alter Apfelsorten der Arche des Geschmacks, die aus verschiedenen Ländern der Welt stammen, von Norwegen bis Kasachstan.

Slow Meat Parco del Valentino, täglich von 10 bis 19 Uhr

Slow Meat ist eine der wichtigsten Kampagnen von Slow Food. In diesem Themenbereich können die Besucher zwei gegensätzliche Produktionswege vergleichen – die industrielle und die nachhaltige Fleischproduktion – und zwar vom Teller zurück ins Geschäft und von der Zucht aufs Feld. So erhalten Sie nützliche Informationen, um sich bewusst entscheiden zu können.

Es werden verschiedene Arten von Gras und Futtermitteln für Tiere ausgestellt und Besucher können echte Stücke Erde miteinander vergleichen, um besser zu verstehen, was der Untergrund alles enthält und welche Wirkung chemische Substanzen darauf ausüben. In einem großen Puzzle lernen die Besucher dann alle Teilstücke vom Rind kennen.

Bei jedem der interaktiven Rundgänge können Sie die Petition zum Schutz der Bodenfruchtbarkeit von People4Soil unterzeichnen.

Slow Fish – Terrasse des Ruderclubs Armida, Viale Virgilio 45 (Parco del Valentino)

Die Ozeane und Wasserwege gehören zu den wichtigsten Naturressourcen der Erde, die wir gemeinsam zur Verfügung haben. Das globale Wassersystem ist von grundlegender Bedeutung für das Klima, die Landwirtschaft, die Fischerei, das Transportwesen, die Energieerzeugung, den Bergbau, die Geologie, den Fluss von Nährstoffen und vieles mehr.

Das Netzwerk von Slow Fish setzt sich tagtäglich in Diskussionen mit dem Thema der Gemeingüter auseinander, für die die Weltmeere und die Fischfauna beispielhaft sind.

Alle Veranstaltungen finden Sie unter: https://www.salonedelgusto.com/en/slow-fish

Let it Bee – Hof des Rektorats der Turiner Universität

Der Themenbereich Let it Bee ist ganz den Bienen und dem Honig gewidmet. Hier lernen die Besucher anhand von Erfahrungen und Geschichten zahlreicher Imker die Welt der Bienenzucht kennen und verstehen, welchen wichtigen Beitrag diese zum Schutz der biologischen Vielfalt leisten.

Es gibt auch eine Ausstellung über die verschiedenen Systeme zum Honigsammeln, Wabenformen und  die diversen Blumenarten, von denen die Bienen Nektar sammeln.

Besucher können an Verkostungen von Honig aus verschiedenen Teilen der Welt teilnehmen und mehr Informationen über die Gefahr durch Pestizide, über Bienenrassen, traditionelle Produktionsarten und die neuen Tendenzen der urbanen Bienenzucht erhalten.

Alle Veranstaltungen finden Sie unter: https://www.salonedelgusto.com/en/let-it-bee/

Indigenous Terra Madre – Parco del Valentino

Im Bereich des Netzwerks der indigenen Völker, Indigenous Terra Madre, sind die Abgeordneten der indigenen Gemeinschaften der ganzen Welt vertreten. Denn der Schutz der biologischen Vielfalt muss zwangsläufig über die Bewahrung der kulturellen Diversität der indigenen Völker und ihrer Rechte erfolgen, über die Valorisierung ihrer Fähigkeit, konkrete Lösungen für Probleme wie den Klimawandel aufzuzeigen.

Während der gesamten Dauer von Terra Madre Salone del Gusto finden täglich vormittags Veranstaltungen für die Abgeordneten der indigenen Gemeinschaften statt, um sich über gemeinsame Probleme und Lösungen auszutauschen. Folgende Konferenzen hingegen sind öffentlich:

Am späten Nachmittag gibt es jeweils musikalische Darbietungen (Klänge aus dem Terra Madre-Netzwerk), außerdem werden einige in den Gemeinschaften gedrehte Videobeiträge gezeigt.

Eine Veranstaltung der Kochschule, Die Traditionen der Küche aus Naga, ist den Spezialitäten und gastronomischen Traditionen der indigenen Gemeinschaften aus Nagaland gewidmet, einer Region im Nordwesten Indiens.

Der Bereich Indigenous Terra Madre wird vom Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und vom Christensen Fund unterstützt.

Migration und Herkunftskulturen – San Salvario 

Der Bereich rund um Migration erstreckt sich über das Turiner Stadtviertel San Salvario. In den Kulturzentren Lombroso 16 und Casa del quartiere sowie in vielen anderen  Lokalitäten finden Diskussionen, Veranstaltungen zur multiethnischen Gastronomie, musikalische und künstlerische Aufführungen, literarische Gespräche, u.v.m. statt.

Täglich von 10 bis 12 Uhr wird auf dem größten offenen Markt in Europa, Porta Palazzo, der Rundgang Migrantour organisiert, der Einblicke in die Geschichten der Migranten gewährt, die seit je her zur sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und urbanen Weiterentwicklung der Stadt beitragen.

Im Teatro Carignano findet zu diesem Thema die große Konferenz Land, Konflikte und Migration. Gründe für die, die gehen – Kämpfe derer, die bleiben statt, an der u.a. Gino Strada, Gründer von Emergency, Edward Loure und der Comiczeichner Zerocalcare teilnehmen.

In San Salvario gibt es eine Veranstaltung, bei der sich alles um Syrien, seine Flüchtlinge und die Föderation Rojava dreht (Region im Norden Syriens mit kurdischer Mehrheit). Die Debatte trägt den Titel Soup for Syria nach dem Buch von Barbara Massaad, Leiterin von Slow Food Beirut, welche an der Debatte teilnehmen wird, ebenso wie der italienische Comiczeichner Zerocalcare, Autor des literarischen Sonderfalls Kobane Calling, Yahya Manla, Doktorandin der Universität Damaskus und jetzt Asylbewerberin in Italien, Ercan Ayboga, Aktivist der Umweltschutzbewegung in Mesopotamien, Berivan Al Hussain, Vertreterin für Landwirtschaft in Rojava und Referentin für die Slow Food-Nutzgärten von Kobane.

Ab 20 Uhr kann man dann die Suppe des handwerklich arbeitenden Restaurants Cucina-To probieren, begleitet von den Klängen des Projekts Fanfara Station, das vom  tunesischen Multitalent Marzouk Mejri und dem amerikanischen Trompeter Charles Ferris gegründet wurde. Sie bieten ein buntes Programm, das vom so genannten Stambeli über Muewesheh bis hin zu arabisch-andalusischer Musik reicht.

Während der Veranstaltung kann man die Bücher Soup for Syria von Barbara Massaad und Kobane Calling von Zerocalcare erwerben. Die Erlöse kommen den syrischen Flüchtlingen zugute.

Außerdem gibt es Veranstaltungen über die mediterrane Ernährung, über den Einfluss der Migranten auf unser Nahrungssystem und unseren Geschmack, über neapoletanische und balkanische Traditionen mit der Kumpania aus Scampia, und die Erfahrungen der Migrantenköche.

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