Wissenschaftliche Beurteilung von Glyphosat durch die ECHA: laut Slow Food kein transparentes Ergebnis

21 März 2017

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Der Ausschuss für die Risikobewertung der Europäische Chemikalienagentur ECHA hat beschlossen, die derzeitige Einstufung von Glyphosat beizubehalten “als Substanz, die schwere Augenschäden verursacht und schädlich für im Wasser lebende Organismen” ist. Der Ausschuss schloss, dass “die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht die Kriterien erfüllten, Glyphosat als krebserregend, mutagen oder fortpflanzungsschädigend einzustufen“.

Damit ist wieder die Europäische Kommission am Zug: Sie muss die Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten organisieren, um zu beschließen, ob die europäische Lizenz für die Nutzung von Glyphosat um 15 Jahre verlängert wird.

Das Urteil der ECHA kommt sehr früh im Vergleich zur Frist Ende 2017, die im vergangenen Juni bei der provisorischen Verlängerung der Nutzungsgenehmigung von Glyphosat von der europäischen Kommission festgelegt worden war.

Aber das heutige Urteil stützt sich weiter auf nicht veröffentlichte Studien, die von Branchenfirmen durchgeführt wurden.

Und nicht nur das. Ein Schreiben an die Agentur im Namen von 20 Umwelt- und Gesundheitsorganisationen äußert, dass der Vorsitzende des Ausschusses zur Risikobewertung der ECHA und zwei weitere Mitglieder die Regeln der Agentur zum Interessenkonflikt zu verletzen scheinen. Der Vorsitzende des Ausschusses der ECHA, Tim Bowmer, arbeitete 20 Jahre lang für zwei Beratungsgesellschaften in der Chemiebranche; sein Beratungsvertrag endete am Tag bevor er sein Amt als Vorsitzender des Ausschusses für Risikobewertung der ECHA antrat.

Wir erwarten nun das Datum für die Abstimmung der Mitgliedstaaten im permanenten Ausschuss und fordern ab sofort alle europäischen Regierungen auf, gegen die Verlängerung der Genehmigung von Glyphosat zu stimmen und Menschen und Umwelt vor toxischen Pestiziden zu schützen.

#StopGlyphosate

Slow Food unterstützt die europäische Bürgerinitiative #StopGlyphosate, die von der europäischen Kommission fordert, den Gebrauch von Glyphosat zu verbieten, den Genehmigungsprozess für Pestizide in der EU zu reformieren und verbindliche Auflagen zu setzen, um den Einsatz von Pestiziden in Europa zu verringern. Über 500 Tausend Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet.

Unterschreiben auch Sie: https://www.slowfood.com/what-we-do/themes/gmos/stop-glyphosate/

Background

2015 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die wissenschaftlichen Beweise der internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die auf eine Verbindung zwischen Glyphosat und Krebs hinwiesen, als ungenügend bezeichnet. Nach einer heftigen Debatte über die Sicherheit des Unkrautvernichtungsmittels und zahlreichen Vertagungen der Abstimmung auf europäischer Ebene verschob die EU-Kommission im vergangenen Juni die Entscheidung über die Verlängerung, bis die ECHA ihre Bewertung abgeschlossen und vollendet hätte.

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