Traditionelles Saatgut, um Zukunft zu säen

30 Jan. 2015

In einem Lied von Sergio Endrigo hieß es: «Um einen Baum zu machen, braucht man den Samen, und um den seeds-slowfoodSamen zu machen, braucht man die Frucht». So erklärte man den Kindern, dass zwischen einem Holztisch und einem in die Erde gepflanzten Samen eine Verbindung besteht… und noch enger und wesentlicher ist die Verbindung zwischen dem Gemüse oder der Frucht oder dem Reis, den wir auf dem Teller haben, und dem Samen, aus dem das Essen entstand.

Es ist wahr: Ein verantwortungsbewusster Verbraucher muss viel Verantwortung übernehmen, bevor er etwas essen kann. Darauf achten, dass sein Nahrungsmittel unter Beachtung von Umwelt, Tierwohl und der Produzenten hergestellt wurde… Die Verbindung zum Saatgut zu erkennen, aus dem eine Tomate, ein Salatkopf, eine Linsensuppe entstehen, ist ein weiterer Schritt, der nicht weniger wichtig ist als die anderen.

Deshalb hat Slow Food seine neue Ausgabe von “Mangiamoli giusti” (Essen wir sie richtig) dem Saatgut gewidmet, denn dieses Element stellt die Grundlage für all unsere Lebensmittel dar: Wir müssen uns beim Einkauf oder beim Kochen auch fragen, wer das Saatgut erzeugt, ausgewählt oder erworben hat, aus dem unser Gemüse, unser Brot und unsere Nudeln, sogar unser Fleisch entstanden ist, da auch Nutztiere sich von Pflanzen ernähren. Und deshalb haben wir beschlossen, dieses Thema in einem Bereich der Website Slow Europe https://www.slowfood.com/sloweurope/en/topics/seeds/] zu behandeln: Wir wollen einen gesetzlichen Rahmen und politische Maßnahmen vorschlagen, um die Vielfalt von Saatgut zu bewahren und gleichzeitig die Gesundheit und Rückverfolgbarkeit von traditionellem Saatgut zu garantieren.

Zur Zielgruppe des Führers “Seeds according to Slow Food” gehören auch Amateur-Gemüsegärtner, also Menschen, die sich ihrem häuslichen Gemüsegarten mit Leidenschaft widmen, aber häufig nicht wissen, woher die Pflanzen kommen, wie man sie beim Einkauf auswählt, oder wie man Jahr für Jahr neues bekommt, ohne es zu kaufen.

Derzeit sind 53% des globalen Marktes in der Hand der drei größten Saatgutfirmen, und die ersten 10 Firmen halten insgesamt 76%. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass das Saatgut, das wir verwenden, industriell hergestellte kommerzielle Varietäten sind – die auf der Tüte generell mit den Kürzeln F1 und F2 gekennzeichnet werden. Dennoch ist es vielleicht schwierig, aber nicht unmöglich, anderes, lokales und traditionelles Saatgut zu wählen: Man kann es von einem Bauern, einer Baumschule, einem Agrarinstitut, Forschungszentrum erhalten oder im Internet auf speziellen Webseiten. Zu den vielen Vorteilen von lokalem und traditionellem Saatgut gehört, dass man damit im Folgejahr das Saatgut selbst produzieren kann, ausgehend von den Früchten, die die Pflanzen hervorbringen. Auch wenn es keine perfekten Super-Samen sein werden und es leicht vorkommt, dass aus Hundert Samen nur etwas mehr als die Hälfte keimt, lohnt es sich bei einem kleinen Nutzgarten schon, diesen Weg einzuschlagen: So räumt man der Qualität – hinsichtlich des Geschmacks – und der Vielfalt den Vorrang gegenüber der Einheitlichkeit des kommerziellen Saatguts ein.

Der neue Saatgutführer kann kostenlos auf unseren Webseiten heruntergeladen werden

Das Video zum Saatgut ist auf unserem Youtube-Kanal zu sehen (auf Italienisch mit englischen Untertiteln).

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