Slow Food unterstützt das Monsanto Tribunal: Unterzeichnet die Petition!

15 Sep 2016

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Monsanto, Weltmarktführer in der Produktion von genetisch veränderten Organismen (GMO) sowie der weltweit größte Hersteller von konventionellem Saatgut, ist eine der umstrittensten Firmen der Industriegeschichte. Seit seiner Gründung 1901 stand der multinationale Konzern aus St. Louis mehrfach wegen Fahrlässigkeit, Betrug, Umwelt- und Gesundheitskatastrophen und Verwendung falscher Beweise vor Gericht. Und tatsächlich fehlt es nicht an Gründen, den Konzern anzuklagen, der sich weiterhin als „Firma für die Wissenschaft des Lebens“ bezeichnet: Monsanto fördert ein Modell von Industrielandwirtschaft, das weltweit mindestens ein Drittel der anthropogenen Treibhausgasemissionen verursacht, und ist damit zu einem großen Teil verantwortlich für die Abnahme von Bodenfruchtbarkeit und Grundwasserreserven, für Biodiversitätsverlust und Artensterben sowie weltweit für die Verdrängung von Millionen von Kleinbauern.

 

Vor all diesen Schäden scheinen Protestaktionen wie der weltweite Marsch im vergangenen Frühjahr nicht auszureichen. Man muss alle Vorgänge im Einzelnen analysieren, eine präzise, wirksame Anklage formulieren und auf die bestehenden – und fehlenden – Rechtsmittel hinweisen, damit große Konzerne wie Monsanto für ihre Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden.

 

Deshalb entstand das Monsanto Tribunal: In Den Haag in den Niederlanden wurde es mit Unterstützung von Slow Food und anderen Bürgerbewegungen, NGOs und internationalen Persönlichkeiten – darunter Marie-Monique Robin, die französische Autorin von Monsanto, mit Gift und Genen, und der Australier Andre Leu, Vorsitzender der internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen – gegründet, um «über die Verbrechen zu urteilen, deren der multinationale Konzern im Umwelt- und Gesundheitsbereich angeklagt ist, und dazu beizutragen, dass Ökozid als Verbrechen in das internationale Strafrecht aufgenommen wird».

 

Der Großkonzern leugnet in der Tat die Schäden an Mensch und Umwelt, die durch seine Produkte verursacht werden, und setzt seine verheerende Tätigkeit mit Hilfe einer systematischen Verschleierungsstrategie fort: Lügen und Korruption, Finanzierung betrügerischer wissenschaftlicher Studien, unter Druck setzen unabhängiger Wissenschaftler, Manipulation von Presseorganen, Lobbying bei den politischen Institutionen und so weiter. Die Geschichte von Monsanto ist ein Beispiel für die Straflosigkeit transnationaler Unternehmen und ihrer Führungskräfte, die mit ihren Entscheidungen und ihrem Wirken zum Klimawandel und zur Zerstörung der Biosphäre beitragen und damit die Sicherheit unserer Erde bedrohen.

 

Vom 14. bis 16. Oktober 2016 wird in Den Haag das Monsanto Tribunal stattfinden, das keine internationale Anerkennung genießt, aber Richter in Toga und Rechtsanwälte mit konkreten Anklagepunkten haben wird, um die Monsanto vorgeworfenen Verbrechen zu evaluieren. Zum derzeitigen Stand gibt es kein juristisches Mittel, mit dem ein Unternehmen wie Monsanto oder seine Führungskräfte strafrechtlich verurteilt werden können. Mit der Einrichtung eines exemplarischen Prozesses, der sich auf die UNO-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte von 2011 und die Anwesenheit von rund Hundert Klägern aus aller Welt stützt, wird versucht, von einem wahren Gericht ein Urteil gegen das Unternehmen zu erreichen und zum Aufbau von internationalen Mechanismen beizutragen, mit denen Opfer von multinationalen Konzernen Gerechtigkeit erlangen können.

 

Auch Ihr könnt etwas tun! Die Sicherheit unserer Erde und die Lebensbedingungen darauf müssen geschützt werden: Dieses Problem betrifft alle, und nur in einer gemeinsamen Anstrengung kann diese rollende Zerstörungsmaschine aufgehalten werden!

 

Unterschreibt die Petition und teilt sie in den Social Media!

 

Um mehr darüber zu erfahren, nehmt am Forum von Terra Madre „Patentgeschütztes Saatgut“ teil, das am Freitag, 23. September, in Turin im Rahmen von Terra Madre Salone del Gusto stattfindet.

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