Slow Food Europa schließt sich Forderungen nach einem EU-Kommissionsvize für Lebensmittel an

20 Mai 2019

Am 8. Mai schloss sich Slow Food Europa über 30 Organisationen der Zivilgesellschaft und Think Tanks an, um den künftigen Präsidenten der EU-Kommission aufzufordern, eine EU-Lebensmittelpolitik umzusetzen. In einem offenen Brief an die Spitzenkandidaten für das Präsidentenamt forderten die Organisationen – als Vertreter der Bereiche Landbau, Fischerei, Waldwirtschaft, Umwelt-, Klima- und Tierschutz, Gesundheit, Verbraucherschutz, nachhaltige Entwicklung und soziale Gerechtigkeit – auch die Ernennung eines Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, der für den Wandel zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem verantwortlich ist. width=

Im Hinblick auf die Europawahlen von 23.-26. Mai hoben die Unterzeichnenden hervor, welches Potential eine erweiterte Nahrungsmittelpolitik birgt, um die Demokratiedefizite im Lebensmittelsystem auszugleichen und die verschobenen Machtverhältnisse wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Slow Food Europa ist überzeugt davon, dass durch einen Perspektivenwechsel von separaten Sektorpolitiken (z.B. Landwirtschaft, Fischereiwirtschaft, Gesundheit) hin zu einer erweiterten Lebensmittelpolitik eine größere Bandbreite von Interessengruppen in die Gestaltung und Bewertung der politischen Prozesse einbezogen werden könnte. Darüber hinaus bietet dies der EU und ihren Mitgliedsstaaten die Chance, auf die Bedenken vieler Bürger zu reagieren und ist essentiell, um ihren Verpflichtungen zum Schutz der Menschen und der Umwelt nachzukommen, wie den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und dem Übereinkommen von Paris zum Klimawandel.

„Das sind große Herausforderungen und wir müssen alles geben, um sie zu meistern. Wir brauchen einen  Kurswechsel: Deshalb fordern wir einen EU-Kommissionsvize, der für die Nachhaltigkeit unserer Lebensmittelsysteme verantwortlich ist. Das wäre grundlegend, um die Maßnahmen der verschiedenen Bereiche zu koordinieren, die unsere Lebensmittelsysteme beeinflussen. Es würde außerdem einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Machtverhältnisse wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Debatte konstruktiv voranzutreiben”, so Francesco Ajena von IPES-Food, der den Vorschlag zu einer Gemeinsamen Lebensmittelpolitik in Europa bei Slow Fish in Genua vorgestellt hatte.

Der offene Brief ist eine erste Aktion des informellen Bündnisses im Zuge des im Februar 2019 von IPES-Food veröffentlichten Berichts ‘Zu einer Gemeinsamen Lebensmittelpolitik für die EU‘. Slow Food Europa war einer der ganz wichtigen Akteure, die über einen Zeitraum von drei Jahren durch gemeinsame Forschung diesen konkreten Plan für die Umgestaltung des aktuellen europäischen Lebensmittelsystems hin zu einer Gemeinsamen Lebensmittelpolitik ausgearbeitet haben. Darüber hinaus lieferten sie 80 konkrete Reformvorschläge mit kurz-, mittel- und langfristigen Lösungen.

 

Indre Anskaityte, Slow Food Europa

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