Sie sind Giganten, aber wir sind viele

25 Sep 2016

In Turin beginnt der Weltmarsch von allen, die unsere Mutter Erde – Terra Madre – lieben

Ein Marsch von 7000 Bauern, Lebensmittelhandwerkern, Fischern, Indigenen, Aktivisten und führenden Mitgliedern von Slow Food, schlichten Bürgern aus 143 Ländern zog gestern am späten Nachmittag durch die Innenstadt von Turin. Fünf Tage lang, vom 22. bis 26. September, ist die piemontesische Hauptstadt Kulturhauptstadt der weltweiten Lebensmittelvielfalt, denn Terra Madre Salone del Gusto findet zum elften Mal hier und zum ersten Mal als Freiluftveranstaltung im Zentrum statt.

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Carlo Petrini, Präsident von Slow Food: «Die Macht der multinationalen Großkonzerne der Agrarindustrie steigt immer mehr, und Finanzspekulationen auf unsere täglichen Nahrungsmittel bestimmen über das Leben und Überleben von Millionen Bauern in aller Welt. Demgegenüber steht eine Vielzahl an Menschen entschlossen auf: Sie wollen die Regeln einer Wirtschaft, die das Leben der Schwächsten umwälzt, von unten verändern – und sie haben die Macht dazu».

«Die Fusion von Bayer und Monsanto in jüngster Zeit ist ein sehr schwerwiegendes Beispiel dafür», bestätigt der französische Bauer und Aktivist José Bové in seinem Beitrag zu einer Konferenz im historischen Teatro Carignano, «denn hier entsteht vor unseren Augen ein riesiges Unternehmen, das gleichzeitig Saatgut, Düngemittel, Herbizide und Pestizide kontrolliert – und dazu die Arzneimittel, um die eventuellen Folgen für die menschliche Gesundheit zu behandeln».

Slow Food kämpft täglich zusammen mit vielen Bauern, Kleinerzeugern, Verbänden, Bewegungen und Institutionen in 160 Ländern dafür, gerade die lokale Wirtschaft und die Landwirtschaft in kleinem Maßstab zu stärken.

Die Menschenvielfalt von Terra Madre ist auf die Straße gegangen und hat verkündet, dass unser Essen nicht von den Entscheidungen abhängen kann, die Verwaltungsräte hinter verschlossenen Türen allein mit dem Blick auf Umsatzmaximierung, Profit und Gewinne treffen.

Vor dem Marsch fand im Teatro Carignano eine Zeremonie im Beisein des Staatspräsidenten Sergio Mattarella statt, der die Delegierten von Terra Madre ehrte.

Eine davon war die Mexikanerin Dalí Nolasco Cruz aus der indigenen Volksgruppe Nahua, Koordinatorin des Slow Food Presidio Serrano-Chili aus Tlaola im Südosten Mexikos: «Wir haben diese traditionelle Sorte bewahrt und sie zu einer wirtschaftlichen Alternative für die indigenen Bäuerinnen aus unserer Gemeinschaft gemacht. Diese Bäuerinnen wurden seit jeher dreifach diskriminiert: als Frauen, als Eingeborene und weil sie arm sind.»

Die Welt der Landwirtschaft besteht aus multinationalen Großkonzernen, aber auch aus über 500 Millionen Familienbetrieben, die sich Tag für Tag dafür einsetzen, die biologische Vielfalt zu verteidigen, autochthones Saatgut zu fördern, auf lokaler Ebene gesunde, saubere Wirtschaftssysteme aufzubauen.

Diese Vielzahl fördert konkret ein alternatives Modell und zeigt mögliche Zukunftsperspektiven auf, in denen die Ernährungssouveränität verbreitete Realität ist und das Essen nicht von einem gesichtslosen, ungebremsten Markt versklavt wird.

Sie sind Giganten, daran besteht kein Zweifel, aber wir sind viele

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