Nützliche Tipps für angehende Gemüsegärtner
06 Feb 2015
März steht vor der Tür und es wird Zeit, sich um den Gemüsegarten zu kümmern und die Aussaat im Frühjahr vorzubereiten oder, wenn Sie in wärmeren Klimazonen leben, sogar jetzt schon auszusäen. In dieser Zeit kann man nicht nur zahlreiche Wintergemüsesorten genießen, sondern planen, welche Naturprodukte man in den kommenden Monaten erntet und welches Saatgut man für die nächste Ernte lagern will. Es gibt viel zu entscheiden…
Welches Saatgut soll man kaufen? Im Handel werden vor allem Sorten angeboten, die von großen Saatgutherstellern produziert werden. Doch eine andere Wahl oder die Eigenproduktion von Saatgut ist möglich. Dann haben Sie wahrscheinlich keine perfekten Samen und aus etwa hundert wird möglicherweise nur die Hälfte keimen. Doch für einen kleinen Garten loht sich der Versuch. Entscheiden Sie sich für die geschmackliche Qualität und für Verschiedenartigkeit und gegen die Einförmigkeit und den optimalen Ertrag kommerziellen Saatguts.
Wie erkenne ich kommerzielles Saatgut? Kommerzielles Saatgut ist leicht erkennbar: Wenn auf der Packung F1 oder F2 angegeben ist, dann handelt es sich um Hybride, die von wenigen multinationalen Konzernen produziert und von vielen Einzelhändlern wiederverkauft werden. Sie sind meistens teurer als andere, aber vor allem kann man aus ihnen kein eigenes Saatgut für das Jahr darauf gewinnen, denn sie behalten die Wachstums- und Produktionseigenschaften der Mutterpflanze nicht. Alle Informationen auf den Samentütchen sind wichtig, auch wenn sie häufig nicht vollständig sind: Man erfährt, wie sie produziert wurden, ob sie mit Fungiziden oder anderen chemischen Produkten behandelt wurden, welche Vorzüge die Sorte hat, wie sie angebaut werden, wann sie geerntet werden und wie lange sie haltbar sind.
Welches andere Saatgut kann man verwenden? Die Vermeidung handelsüblichen Saatguts ist möglich. Fragen Sie bei Bekannten, Gartenbaubetrieben, Agrareinrichtungen, Universitäten oder anderen Forschungsinstituten nach traditionellen Saatgutsorten. Wählen Sie viele Sorten aus und pflanzen Sie so viel möglich davon an. Ziehen Sie immer traditionelles Saatgut vor, also Sorten, die durch natürliche Bestäubung entstanden sind, die es seit mindestens 50 Jahren gibt und die das Klima Ihrer Region gewohnt sind. Im Hausgarten kann man kleine Experimente wagen: Bauen Sie Sorten aus anderen Regionen an oder solche, die erst seit Kurzem ansässig sind. Ziehen Sie dabei immer Sorten mit natürlicher Bestäubung vor. Zertifiziertes biologisches Saatgut ist im Internet auf spezialisierten Websites und in Bioläden erhältlich und ist immer die beste Wahl.
Wie stelle ich eigenes Saatgut her und wie bewahre ich es für das nächste Jahr auf? Saatgut ist lebendig und kostbar und muss, wie alles was lebt, sorgfältig behandelt und ausgewählt werden. Bohnen zum Beispiel: Es sollten nur die gesündesten und produktivsten Samen ausgewählt und aufbewahrt werden. Das Saatgut muss aus trockenen Bohnen ausgewählt werden. Wählen Sie die Besten, die unbeschädigt und glatt sind und eine typische Größe haben. Legen Sie sie für einen Tag lang auf einen Teller, damit sie gut trocknen. Am besten halten sich die Bohnensamen in einer Papiertüte, die in luftdicht verschlossenen Blechdosen oder Gläsern und auf jeden Fall im Dunkeln gelagert werden muss. Einfach, oder?
Sind Pflänzchen eine gute Alternative? Wenn Sie nicht genug Zeit für die Auswahl der Samen haben, können Sie Pflänzchen nutzen. Wählen Sie solche, die die strenge Auswahl des professionellen Gärtners bestanden haben und eine bessere Erfolgsgarantie bieten. Im Handel sind allerdings nicht viele Sorten erhältlich. Für seltene und ältere Sorten muss man auf Saatgut zurückgreifen. Fragen Sie den Bauern vor Ort: Er wird sich über Ihr Interesse freuen! Oder besuchen Sie entsprechende Websites und Online-Shops.
Wenn Sie die Welt des Saatguts besser kennen lernen möchten, lesen Sie unsere Broschüre Seed according to Slow Food.
Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Ernte!
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