Food For Change… And the winners are…
28 Jan. 2019

5.000 Menschen in aller Welt haben sich an der Mitmachaktion von Slow Food beteiligt und sich mit Feuereifer dafür eingesetzt, unsere Erde zu schützen und den Alarm für das Klima deutlich zu machen. Wir wollen hier gleich allen einzelnen Mitgliedern, Aktivistinnen und Aktivisten, Köchen, Landwirten, Züchtern, Lehrern und Kindern danken, die unseren Appell aufgenommen, verbreitet haben und gezeigt haben, dass wir zusammen den Klimawandel aufhalten und seine Auswirkungen mildern müssen und können, gerade indem wir bei unserem täglichen Essen anfangen.
Eine ganze Woche lang haben Freundinnen und Freunde der Schnecke aus aller Welt symbolische Aktionen umgesetzt, die, wenn sie zur Gewohnheit würden, wirklich eine Wende auslösen könnten: nichts zu verschwenden, nicht einmal Brotkrümel, und Reste immer zu verwerten, nur lokale Lebensmittel zu kaufen, möglichst aus ökologischem Anbau oder möglichst nachhaltiger Produktion, für eine symbolische Woche lang kein Fleisch zu essen, um zu lernen, den Verbrauch zu verringern und es nach der Art der Haltung auszuwählen… dabei ist zu bedenken, dass in den westlichen Ländern wirklich zu viel Fleisch gegessen wird![1]
In Zusammenarbeit mit Indaco2 haben wir berechnet, wie viele Schadstoffemissionen durch die Beteiligung an den Aktionen eingespart wurden. Das Ergebnis hat alle überrascht: Zusammen haben wir 63 Tonnen Emissionen eingespart! Finanziell ausgedrückt ist das, als hätten wir 175.000 Kilometer Autofahrten eingespart, so etwa 4 Mal rund um die Erde! Ein schönes Ergebnis, nicht wahr?!
Wir haben die Teilnehmer aber nicht nur gebeten, sieben Tage lang köstliche Leckerbissen mit lokalen, nachhaltigen Saisonprodukten zu kochen oder Verschwendung auf Null zu reduzieren, sondern wir haben sie auch aufgefordert, ihre Aktionen in den sozialen Medien zu teilen, um noch mehr Menschen in aller Welt zu erreichen und zu sensibilisieren.
Es war nicht einfach, die Gewinner zu küren, denn alle Teilnehmer haben sich wirklich sehr engagiert. Und dafür danken wir Euch und Ihnen noch einmal… aber hier sind sie nun, die Gewinner der Aktion:
Aziza Sakenova ist eine junge Lehrerin im Dorf Tokbai in der Provinz Chui, Kirgisistan. Sie hat über das Programm „Institute for Sustainable Development Strategy“ von Slow Food erfahren und sofort beschlossen, unserem Netzwerk beizutreten. Seitdem hat sie nicht mehr aufgehört und auch als Delegierte an Terra Madre 2018 teilgenommen. Ihre Begeisterung war wesentlich für die Verbreitung der Kampagne #FoodForChange bei ihren Schülern und deren Familien, die sich mit Freude auf die 3 vorgeschlagenen Mitmachaktionen eingelassen haben. Während der Woche #FoodForChange hat sie dann die Schulkantine in ihrer Schule einbezogen und an 7 Tagen in Folge über 300 Kindern ein fleischloses Menü voller lokaler Produkte servieren lassen. Sie hat für die Schüler einen Besuch beim Bauernmarkt organisiert, damit sie mehr darüber erfahren, woher ihr Essen kommt. «Was wir wollen, ist, die Sichtweise der Menschen zu ändern, sie zum Nachdenken anzuregen und dazu aufzufordern, den Konsum an Fleisch, verarbeiteten Produkten und importierten Lebensmitteln zu verringern. In Kirgisistan gibt es alles, aber auch irgendeinem Grund kaufen die Leute lieber importierte Produkte mit langer Haltbarkeit, häufig auf der Basis von fettem Fleisch. Für die Zukunft planen wir, eine Slow Food Community ausgehend von unserer Schule aufzubauen und einen Schulgarten anzulegen – gute, saubere und faire Lebensmittel für alle!» Brauchen wir noch mehr Gründe, oder können wir Aziza zur nächsten Cheese einladen!? Wir können es kaum erwarten, sie kennen zu lernen und von ihr zu lernen!
Der Einsatz von John Kiwagalo vom Slow Food Young Network (SFYN) in Uganda bei der Teilnahme und der Verbreitung der Kampagne Food For Change ist wirklich erstaunlich: Im Laufe einer Woche hat John einen Beitrag im ugandischen Radio organisiert, um über die Beziehung von Lebensmitteln und Klimawandel zu sprechen und die Botschaft der Kampagne Food for Change zu verbreiten, er hat Gerichte der traditionellen Gastronomie mit lokalen Produkten zubereitet, er hat einen ganzen Tag bei den Erzeugern des Slow Food Presidio Kletter-Yamswurzel aus Bukunja verbracht, hat Spenden zur Unterstützung der Kampagne gesammelt und eine lokale Schule einbezogen, in der eine Schülergruppe das folgende Gedicht verfasst hat:
It is time to change the menu, but we need to change our minds first.
We know that everyone needs food,
But we need food which is good clean fair and healthy to everyone,
That means we need food with biodiversity, most especially for the growing children.
We all need food but we don’t need food that is genetically manufactured food,
Because it has a lot of side effects to the human beings and all other livings including soil
We have no need of using chemicals in the process of growing food.
Es ist Zeit, unseren Speiseplan zu ändern, aber zuerst müssen wir unsere Köpfe ändern.
Wir wissen, dass alle Essen brauchen,
aber wir brauchen Essen, das für alle gut, sauber und fair ist.
Deshalb brauchen wir Artenvielfalt, besonders die Kinder, die jetzt aufwachsen.
Wir alle brauchen Essen, aber keine Industrieprodukte oder genetisch veränderten Dinge,
denn sie haben Nebenwirkungen für die Menschen und für alle Lebewesen, auch für den Boden.
Wir brauchen keine Chemikalien, um unser Essen anzubauen.
Wir haben beschlossen, diesen außergewöhnlichen Einsatz von John mit der Einladung zur Teilnahme an Slow Food Nations im kommenden Juli in Denver zu prämieren.
Beatrice Montanari ist unsere dritte Gewinnerin, die wir zur Slow Food Europe in Brüssel einladen. Die italienische Aktivistin vom Slow Food Youth Network (SFYN) arbeitet an den Aktionen von Slow Food Ravenna mit und setzt sich als echter Schnecken-Fan jeden Tag dafür ein, die Werte von Slow Food zu verbreiten. Das hat sie sowohl bei der letzten Terra Madre als auch während der Aktionswoche für den Wandel bewiesen, als sie jeden Tag ein anderes Gericht in Verbindung mit den Aktionen veröffentlicht hat. Wir möchten gern hier ihre Botschaft zitieren:
„Der Wandel hängt von uns ab und von den täglichen Entscheidungen, was, wie und wo wir essen wollen. Slow Food zu unterstützen bedeutet, Kultur mit Lebensmitteln zu machen, indigenes und traditionelles Wissen zu bewahren, lokale Speisen und Gerichte der traditionellen Gastronomie den normierten Produkten vorzuziehen. Slow Food zu unterstützen bedeutet, Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die das, womit wir uns ernähren, mit dem Herzen produzieren und dabei die Umwelt schützen.
Was werde ich von Food for Change für mich mitnehmen? Sicher die Lust, unseren Kampf für lokales Essen, gegen Lebensmittelverschwendung und für weniger Fleischkonsum fortzusetzen. Ich habe gesehen, wie groß unsere Community in der Welt ist: Ich habe die jungen Leute vom SFYN in Rom, in Uran, Mexiko und Japan kochen sehen, und alle standen am Herd für den gleichen Traum. Und heute morgen bin ich wieder auf den Markt gegangen, denn Food for Change endet nicht heute, sondern wird zur konstanten Verpflichtung! Danke an alle für diese Energie, die ihr uns gegeben habt! Das ist der größte Gewinn!“
[1] Mit der Mitmachaktion „Eine Woche lang kein Fleisch essen“ will Slow Food die Aufmerksamkeit auf das Thema der Umweltbelastung durch die Massentierhaltung lenken, ist aber nicht grundsätzlich gegen Fleischkonsum.
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