Eine neue Europäische Bürgerinitiative versucht, den Ursprung unseres Essens in Europa zu entlarven

24 Jan 2019

 width=Slow Food unterstützt die Europäische Bürgerinitiative (EBI), die von der Europäischen Kommission eine obligatorische Ursprungsangabe für alle Lebensmittel fordert, um Betrug zu verhindern, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und das Recht der Verbraucher auf Information zu garantieren. Die EBI ‘Eat ORIGINal! Unmask Your food’ wurde letzten Herbst vom italienischen Bauernverband Coldiretti gestartet. Sie wird von diversen internationalen und nationalen Organisationen unterstützt, darunter auch Slow Food.

In den letzten Jahren wurde der Ruf nach mehr Informationen über den Ursprung von Lebensmitteln immer lauter, besonders in Folge von zunehmenden Betrugsfällen. In Europa verursacht Betrug im Lebensmittelbereich einen Schaden von schätzungsweise bis zu 12 Milliarden Euro pro Jahr. Eine Änderung der aktuell gültigen Etikettierungsvorschriften würde Fälschungen und unfaire Handelspraktiken verhindern, die sowohl die einzelnen Märkte als auch die Volkswirtschaften in Gänze beschädigen.

Verbindliche Ursprungserklärungen auf den Lebensmitteln würden auch dazu dienen, allergieauslösende oder sogar giftige Zutaten unbekannten Ursprungs in den verschiedenen Produkten aufzuspüren, mit denen kostspieligere Produkte teils ersetzt werden.

„Nur informierte Bürger können bewusste Ernährungsentscheidungen treffen. Die Angabe des Ursprungs ist notwendig, wenn auch nicht ausreichend: Wir fordern, dass auf den Etiketten auch Informationen über die Produktions- und Verarbeitungsmethoden stehen, um entlang der ganzen Wertschöpfungskette von Lebensmitteln Transparenz zu gewährleisten – wie diese EBI hervorhebt“, so Marta Messa, Leiterin des Slow-Food-Büros in Brüssel, bei der Pressekonferenz zum Start der EBI.

Der Bericht der EU-Kommission von 2013 zeigte, dass rund 90 % aller Europäer es für nötig halten, den Ursprung von verarbeiteten Lebensmitteln und Fleisch anzugeben. Ein Eurobarometer aus dem selben Jahr ergab, dass dies laut 84 % aller EU-Bürger auch für Milch gilt.

In vielen europäischen Ländern fehlt die Ursprungsangabe meist auf Fleisch, Milch und Milchprodukten, nicht verarbeiteten Lebensmitteln, sowie primären Zutaten, wie Mehl oder Zucker. Dagegen muss auf Honig, Olivenöl, frischem Obst und Gemüse, frischem oder tiefgefrorenem Rindfleisch, Schweine-, Schaf-, Ziegenfleisch und Geflügel der Ursprung angegeben sein.

Um die EBI Eat ORIGINal! Unmask Your food zu unterstützen, klicken Sie hier

Europäische Bürger haben die Möglichkeit, konkrete Änderungen der Rechtsvorschriften in den Bereichen anzuregen, in denen die Europäische Kommission befugt ist, Rechtsakte vorzuschlagen, z. B. in den Bereichen Umwelt, Landwirtschaft, Energie, Verkehr und Handel. Um eine Initiative zu starten, braucht es mindestens 1 Million Unterstützungsbekundungen und einen Mindestwert von Unterschriften aus mindestens 7 unterschiedlichen Mitgliedsländern, damit die Europäische Kommission entscheidet, ob sie tätig wird.

 

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