Der Boden ist in Gefahr, wir müssen ihn retten!

05 Dez 2016


People4Soil

Nach den Ozeanen ist der Boden die größte Kohlenstoffreserve des Erde. Ein Drittel aller Lebewesen lebt im Boden. Heute ist dieses Gemeingut in vielen Ländern der Welt in Gefahr.

 


Eine europäische Petition fordert ein Gesetz für den Bodenschutz. Aber dafür sind eine Millionen Unterschriften nötig. Tragen auch Sie dazu bei! Unterschreiben Sie hier:

Der Boden liefert die erforderlichen Nährstoffe und das Wasser, um Lebensmittel zu produzieren. Er filtert das Regenwasser und bringt es sauber und trinkbar wieder in Umlauf. Er reguliert das Klima. Nach den Ozeanen ist er die größte Kohlenstoffreserve der Erde: Im Untergrund ist mehr Kohlenstoff gelagert als in der Atmosphäre und allen Wäldern der Welt.

Der Boden ist auch eine große Ressource für die biologische Vielfalt: Ein Drittel aller Lebewesen lebt im Boden.

Heute ist der Boden in vielen Ländern der Welt gefährdet: Erosion, Verschmutzung durch Schadstoffe, Versalzung, Versiegelung durch die zunehmende Urbanisierung und den Bau von Infrastrukturen führen zu unaufhaltsamen Schäden am Boden.

Besonders die Industrialisierung der Landwirtschaft – die nach dem 1. und 2. Weltkrieg enorm zunahm, als die Kriegsindustrie für die Produktion von synthetischen Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln umgewidmet wurde – hat die Böden ausgelaugt und die organische Materie, also die „Fruchtbarkeit“, drastisch verringert. Chemische Düngemittel, ertragreiches Saatgut, Pestizide, Herbizide, Monokulturen haben die Erträge gesteigert und die Agrarproduktion verdreifacht, aber die biologische Vielfalt der Böden schwer beeinträchtigt. Der Boden galt zu lange als ein schlichter inerter Träger, auf dem man anbauen kann, ohne seine natürlichen Anlagen zu beurteilen und ohne die Gefahren für die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht zu berücksichtigen.

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Es sind Tausende von Jahren erforderlich, um wenige Zentimeter fruchtbaren Boden zu schaffen, aber es genügen wenige Jahrzehnte, um ihn zu zerstören. Wenn der Boden arm an Leben und ungesund ist, können damit keine gesunden Lebensmittel erzeugt werden. Die Auswirkungen auf die Gesundheit, auf die Ernährungssicherheit, die biologische Vielfalt, das Klima und demzufolge auch auf die Wirtschaft sind schwerwiegend, und die Folgen sind evident.

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Slow Food hat zusammen mit anderen 300 Organisationen, die im Netzwerk „People 4 Soil“ vereint sind, zu einer europäischen Petition für den Bodenschutz aufgerufen mit dem Ziel, in zwölf Monaten eine Million Unterschriften in ganz Europa zu sammeln, damit das EU-Parlament den Boden als Gemeingut anerkennt und ein Gesetz für seine nachhaltige Bewirtschaftung beschließt. Derzeit gelten für den Boden keine einheitlichen Gesetze in den EU-Ländern: Der Vorschlag für eine Bodenrahmenrichtlinie wurde im Mai 2014 zurückgezogen, nachdem er acht Jahre lang von einer Minderheit an Mitgliedstaaten blockiert worden war, und die bestehenden gemeinschaftsweiten Maßnahmen reichen nicht aus, um einen angemessenen Bodenschutz in ganz Europa sicherzustellen. Aber die europäischen Bürger haben das Recht, sich an der Ausarbeitung der EU-Politik zu beteiligen: Dafür gibt es die Europäische Bürgerinitiative (EBI). Die EBI ist ein bedeutendes Instrument der partizipativen Demokratie und wurde vom Netzwerk People4Soil aktiviert.

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