„Bald wird jede achte Spezies ausgestorben sein.”: Die Vereinten Nationen vor dem dramatischen Rückgang der weltweiten Biodiversität
14 Mai 2019

Slow Food weist seit über 20 Jahren auf die Gefahren hin, die mit einer intensiven Lebensmittelproduktion verbunden sind und hat bereits 5000 Lebensmittel, die es zu retten gilt, in seinen Katalog der vom Aussterben bedrohten Lebensmittel aufgenommen. Heute fordert Slow Food die Regierungen aller Länder der Welt auf, diese Studien ernst zu nehmen.
Eine Million Pflanzen und Tiere werden bald von der Erdoberfläche verschwinden und der Zustand der Ökosysteme verschlechtert sich immer mehr und immer schneller. Das ist der Warnruf der Vereinten Nationen, deren internationale Wissenschaftsplattform für Biodiversität und ökosystemare Dienstleistungen (Ibpes) am 29. April in Paris zusammenkam und der Öffentlichkeit die Ergebnisse ihrer dreijährigen Forschung über den Zustand der Biodiversität präsentierte.

„Weltweit nehmen die wichtigsten Institutionen jetzt die dramatische Lage zur Kenntnis, auf die Slow Food schon seit 30 Jahren hinweist”, so Carlo Petrini, Präsident von Slow Food. „Im Laufe der letzten 70 Jahre haben wir über drei Viertel der landwirtschaftlichen Biodiversität zerstört, die die Bauern in 1000 Jahren ausgewählt hatten. Zuverlässige Quellen warnen uns schon seit längerem, dass wir es mit dem sechsten Massensterben zu tun haben und zum ersten Mal wir Menschen für die globale Umweltkrise verantwortlich sind. Die Lage ist sehr ernst und der Verlust von Tier- und Pflanzenarten und natürlichen Lebensräumen ist ebenfalls sehr ernst. Die Zeit wird knapp, aber immerhin haben wir ein Instrument, das die Situation wirklich verändern könnte: unser tägliches Essen. Wenn wir unsere Ernährungsentscheidungen ändern, können wir einen großen Beitrag leisten, um die Ressourcen Boden und Wasser zu schonen und unsere Erde zu retten.”
Aus der Sicht von Slow Food liefert die Biodiversität eine konkrete Antwort auf Krisen und Schwierigkeiten der heutigen Zeit, wie den Klimawandel. Aus diesem Grund hat Slow Food seinen Katalog der Arche des Geschmacks mit über 5.000 vom Aussterben bedrohten Lebensmitteln aufgebaut, über 500 Presidi-Projekte zur Unterstützung von Bauern, Hirten und Fischern gestartet und mit verschiedenen Initiativen, wie den Nutzgärten, dem Bündnis der Köche, den Veranstaltungen und den Aktivitäten zur Geschmacks- und Ernährungsbildung den Wert der Biodiversität erklärt.
Es gibt nach wie vor viel zu tun. Wir müssen uns darauf vorbereiten, diese Herausforderungen bewusst anzugehen. Es ist unerlässlich, dass Regierungen, Institutionen, Unternehmen und die Finanzwelt auf der einen Seite und die einzelnen Bürger auf der anderen Seite unverzüglich beginnen, an einem Strang zu ziehen.
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