Auf der Straße, unter den Arkaden, in den Museen: So breitet sich Terra Madre Salone del Gusto in der Stadt aus.

27 Juli 2016

via del gelato 2

Das Programm von Terra Madre Salone del Gusto, 22. bis 26. September in Turin (Italien), wird jeden Tag reicher mit neuen Initiativen, die Straßen, Plätze, Museen in der Stadt „einnehmen“ und Turiner Bürger, aber auch Touristen und natürlich Slow Food Aktivisten und Delegierte aus 160 Ländern der Welt einbeziehen werden

Hier einige Beispiele, wie die Veranstaltung, die bisher in den Hallen des Messezentrums Lingotto Fiere stattfand, sich diesmal in der Innenstadt ausbreitet.

Die Gelato-Straße

Die Via Po mit ihren Arkaden und historischen Cafés wird zur Gelato-Straße mit Verkostungen, Erzeugergesprächen, Show-Cooking und einem großen Eis-Labor in der Gelateria Alberto Marchetti mit Workshops, Führungen und Konferenzen.

Die Compagnia Gelatieri, ein Projekt von Alberto Marchetti, Andrea Soban und Paolo Brunelli, vereint an der ganzen Straße rund zwanzig handwerkliche Eismacher aus ganz Italien, die Hüter der besten italienischen Eistradition. Bei Terra Madre Salone del Gusto werden sie die Biodiversität bei Eis in zwei Themensträngen darstellen:

Der erste führt zur Entdeckung der Cultivar der einzelnen Ingredienzien, denn jede Sorte hat einen anderen Geschmack und Duft, die es lohnen, betont zu werden. Die Besucher können also Eis probieren, das mit verschiedenen Varietäten eines Produkts zubereitet wurde, zum Beispiel Zitrone aus Amalfi und Zitrone aus Syrakus oder die Haselnuss Tonda Gentile IGP aus dem Piemont und die Haselnuss Giffoni IGP aus Kampanien.

Der zweite Themenstrang ist dagegen die Suche nach besonderen Rohstoffen. Dazu werden Geschmacksrichtungen vorgestellt, die mit Produkten der Slow Food Presidi zubereitet werden: der mexikanischen Schokolade aus der Chontalpa, Pistazie aus Bronte, der kleinen Pflaume Ramassin aus dem Valle Bronda, Erdbeeren aus Tortona, dem Käse Robiola di Roccaverano, dem Maismehl Farina bóna aus dem Tessin u.a.

Zu den Gästen der Compagnia Gelatieri bei Terra Madre Salone del Gusto gehören die Gelatieri Zoldani. Die berühmten Speiseeishersteller aus dem Val di Zoldo bei Belluno bereiten auch live die Crema zoldana zu, und zwar mit Eismaschinen aus dem 19. Jahrhundert, die von Hand angetrieben und mit Eis und Salz gekühlt werden. Die vollständige Liste der Gelatieri auf der Gelato-Straße finden Sie hier.

Ein Teil der Erlöse aus dem Eisverkauf wird für die Slow Food Stiftung für Biologische Vielfalt gespendet.

Auf der Gelato-Straße gibt es auch einen Bereich für die Verkostung von Kaffee aus den Slow Food Presidi.

Die Macht von Kunst und Fotografie, um biologische Vielfalt zu verteidigen

Im Castello di Rivoli, Sitz des Museums für zeitgenössische Kunst, präsentiert Amar Kanwar, der indische Künstler und Regisseur aus Neu Delhi, zusammen mit Carolyn Christov-Bakargiev, der Direktorin des Castello di Rivoli und der Städtischen Galerie für moderne und zeitnössische Kunst in Turin, seinen Film The Scene of Crime. Er ist Teil seines Multimedia-Projekts The Sovereign Forest, das die Auswirkungen des Land Grabbing in der Region von Orissa (Ostindien) zeigt. Der Film erzählt von Orten, die früher den Bauern gehörten und mit autochthonen Reisarten bebaut wurden, heute jedoch das Interesse von multinationalen Konzernen erregen, und dokumentiert den sozialen Konflikt zwischen denen, die die biologische Vielfalt bewahren wollen, und jenen, die GVO-Kulturen fördern. Die Veranstaltung wird abgeschlossen mit einem der Köche, die eine direkte Beziehung zwischen Küche und Kunst aufgebaut haben, nämlich Davide Scabin vom Combal.Zero in Rivoli. Er spricht nicht nur über seine Vorstellung vom Schutz der Umwelt-Biodiversität, sondern bereitet auch zwei Gerichte mit uralten Reissorten zu.

Bei Terra Madre Salone del Gusto präsentieren Christov-Bagarkiev und Kanwar aber nicht nur The Scene of Crime, sondern nehmen auch an der Konferenz Die Beziehung zur Erde in der zeitgenössischen Kunst am Freitag, 23. September, im Teatro Carignano teil. Sie behandelt die Möglichkeit der Kunst, zur Vermittlerin einer verantwortlichen Botschaft zu werden, und untersucht ihr Potential in der Darstellung des geopolitischen Wandels in Bezug auf Umwelt und Landschaft.

Im Innenhof des Ägyptischen Museums ist dagegen eine Fotoausstellung zu sehen, die dem immensen gastronomischen Erbe des antiken und heutigen Ägypten mit einigen Schwerpunkten gewidmet ist. Sie heißt “Vom Absinth aus dem Sinai bis zum Meraharah-Brot – Die Arche des Geschmacks in Ägypten und zeigt Fotos von Ahmed Elabd, Fotograf von Ma7sool Production – einer kleinen Gesellschaft junger Ägypter, die mit verschiedenen Mitteln die Lebensmittelproduktion und die landwirtschaftlichen und handwerklichen Traditionen des Landes dokumentieren. Am Projekt waren eine Anthropologin, ein Journalist, eine Käserin, eine Bäckerin und eine Agronomin beteiligt, die Kräfte und Kompetenzen vereinten, um die Produkte zu wählen, die Fotos aufzunehmen und die reiche Lebensmittelvielfalt in Ägypten zu zeigen. Diese ist auch in den vielen Produkten zu erkennen, die von Slow Food Cairo als Passagiere für die Arche des Geschmacks vorgeschlagen wurden.

Zu dieser Zusammenarbeit zwischen dem Ägyptischen Museum und Slow Food gehört auch die Konferenz Lebensmittel und Landwirtschaft in Ägypten früher und heute, Montag, 26. September im Teatro Carignano, an der der Direktor des Museums Christian Greco und die ägyptische Soziologin Malak Rouchdy teilnehmen.

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