Asiatischer Herbst bei Slow Food

06 Aug 2015

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Mit seiner unendlichen gastronomischen Kultur und seiner enormen Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten ist Asien mit über 4 Milliarden Einwohnern ein strategisch wichtiger Kontinent für die Aufgaben von Slow Food. Auch was den Einfluss von Ernährungsentscheidungen betrifft. Die Arbeit von Slow Food wird mit steigender Begeisterung in der Bevölkerung aufgenommen, denn Umweltprobleme und Themen wie die Nachhaltigkeit der Agrarproduktion rücken immer stärker in den Fokus. Bis heute spiegelt sich diese neue Sensibilität auch in den Projekten, die Slow Food hier umsetzen konnte: über 200 Lebensmittelbündnisse, 14 Presidi, 4 Märkte der Erde und fast 300 Passagiere der Arche des Geschmacks.

Eine vorrangige Rolle nimmt dabei China ein: Das Land ist fast so groß wie ganz Europa und heute der größte Agrarproduzent weltweit. Bei biologischen Lebensmitteln steht es an dritter Stelle. Die Entstehung von Slow Food Great China im Januar 2015 ist der greifbare Beweis für diese neue Aufmerksamkeit, und gerade der neugegründete Verein wird eine Reihe von Events in Asien durchführen, um lokale Produkte aufzuwerten, zu fördern und die Erzeuger miteinander und mit dem Markt in Kontakt zu bringen.

In Peking findet vom 23. bis 26. September das Slow Food Beijing Festival statt: Vier Tage, um die Hauptthemen von Slow Food zu vertiefen. Dabei geht es um den Wert der lokalen Kulturen und Traditionen, Schutz der biologischen Vielfalt, Bedeutung der Ernährungserziehung und Geschmacksbildung. In einem Forum und mehreren Workshops, bei denen die verschiedenen Beteiligten der Lebensmittelkette ihre Erfahrungen austauschen und über Fragen der Lebensmittelproduktion diskutieren können, wird auch der Arche des Geschmacks viel Aufmerksamkeit gewidmet. Vor allem werden die ersten 100 chinesischen Arche-Passagiere vorgestellt. Eine Ausstellung erzählt von der Bedeutung dieses internationalen Katalogisierungsprojekts. Die Veranstaltung umfasst weiters einen Bereich für die Verkostung von Produkten aus dem Slow Food Presidi-Projekt, um sie beim chinesischen Publikum bekannt zu machen. Die Messe wird in Zusammenarbeit mit der Free Trade Zone vom Flughafen Peking (Sektion Beijing Design Week) organisiert, zu den Partnern gehören auch die ShunXin Agriculture Group und Air China.

Im Herbst gibt es wieder einen Termin für das Treffen der Indigenous Terra Madre. Es wurde zum ersten Mal 2011 im schwedischen Jokkmokk von den Sápmi organisiert und widmet sich als erste Slow Food Veranstaltung ganz den indigenen Völkern. Vertreter von indigenen Gemeinschaften aus aller Welt treffen sich, um ihre Ernährungskulturen und die lokale biologische Vielfalt zu zelebrieren. Dieses Jahr findet die Konferenz vom 3. bis 7. November in Shillong im Bundesstaat Meghalaya in Nordostindien statt. Das Treffen wird in Zusammenarbeit der Indigenous Partnership for Agrobiodiversity and Food Sovereignty, Slow Food International und der North East Slow Food and Agrobiodiversity Society (NESFAS) organisiert und bezieht 40 indische Dörfer und zahlreiche Lebensmittelbündnisse ein, um den am stärksten ausgegrenzten Menschen der Gesellschaft – wie Kleinbauern und Frauen – eine Stimme zu verleihen. Indigenous Terra Madre ist eine wichtige Gelegenheit, um die Ernährungsentwicklung und die agrarökologischen Fragen zu reflektieren, die eng mit den indigenen Völkern verbunden sind: Die Debatte trägt zum Austausch von Wissen und Können bei, fördert und unterstützt einen Umweltstandard, in dem alle Menschen in den Genuss von guten Lebensmitteln – für alle und für die Erde – kommen.

Schließlich findet im südkoreanischen Kintex vom 18. bis 22. November das Slow Food Asia Pacific Festival statt, das früher AsioGusto hieß und vom Salone del Gusto und Terra Madre in Turin inspiriert ist. Es wird von Slow Food Korea in Zusammenarbeit mit Slow Food International und Design House Inc organisiert und bezieht über 50 internationale und über 300 koreanische Aussteller ein – Kleinlandwirte, Handwerker, Lebensmittelbündnisse, Köche und junge Menschen, die sich für Lebensmittelthemen interessieren. Das Programm widmet sich zwei Hauptthemen: Memories of Taste und Die fünf Elemente bei Tisch, umfasst aber auch Workshops und Themenbereiche zu den wichtigsten Schwerpunkten von Slow Food. Im Bereich Terra Madre treffen sich 500 Menschen aus dem Vereinsnetzwerk zu Workshops, um die traditionellen Geschmacksnuancen über die fünf Sinne und die Elemente des Universums zu entdecken. Große Aufmerksamkeit gilt auch der Bildung: Workshops für Kinder und Konferenzen für Erwachsene zu den Themen sind die Aushängeschilder eines Events, das alle Aspekte der Lebensmittel ausführlich behandeln will.

Packen Sie die Koffer, im Herbst geht es mit Slow Food nach Asien!

Photo: © Richard Maxim Rayner

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