Our Food, Our Planet, Our Future – Alles gehört zusammen
20 Feb 2020
Essen, Erde, Zukunft.
Die Gleichung, von der unser Slogan für Terra Madre Salone del Gusto 2020 ausgeht, ist scheinbar einfach und zeigt eine Kette von Beziehungen auf, die allen klar sein sollten, auch wenn noch zu wenige Menschen darauf zu achten scheinen.
Diese Beziehungen sagen uns: Je nachdem, wie wir uns zu unserem Essen verhalten – wie wir es produzieren, wie wir es vermarkten, wie wir es aussuchen und verzehren – werden wir ganz verschiedene Auswirkungen auf unsere Erde haben. Und je nachdem, ob diese Auswirkungen größer oder geringer sind, werden wir die Zukunft entscheidend verändern.
Vor ein paar Jahren fiel uns das vergnügliche Buch Was wäre wenn? – Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen in die Hände, in dem der Physiker, Programmierer und Comiczeichner Randall Munroe mit einem wissenschaftlichen Ansatz auf die paradoxesten Fragen antwortete. Unsere Lieblingsfrage – auch wegen der verrückten Bilder, die sie auslöste – hieß ganz schlicht: „Wir springen alle zusammen“. Was würde passieren, wenn alle Menschen auf der Erde sich ganz dicht zusammenstellen, hochspringen und alle im gleichen Augenblick wieder landen würden?
WAS WÄRE WENN…
Abgesehen von den abwegigsten Hypothesen wäre es gar nicht schlecht, wenn wir uns solche Fragen über unsere Lebensmittel stellen und versuchen würden, in Paradoxen zu denken (denn bekanntlich sind Paradoxe oft nicht weit von der Realität entfernt).
Im Hinblick auf eine tragische Entwicklung… Was wäre, wenn wir alle plötzlich nur noch importierte Lebensmittel essen würden? Wenn wir nur noch eine Sorte Fisch oder eine Sorte Fleisch von einer bestimmten Tierart auf den Teller bringen würden? Wenn wir aufhören würden, dafür zu kämpfen, die Logiken der industriellen Viehzucht zu verändern, gegen Pestizide zu kämpfen, uns um die Gesundheit von Bienen und anderen Bestäubern zu kümmern?
Im Positiven dagegen… Was wäre, wenn wir alle lokale Lebensmittel ohne Plastikverpackung essen würden? Wenn wir alle mindestens einmal die Woche auf Fleisch verzichten würden? Wenn wir unsere Lebensmittelverschwendung um die Hälfte reduzieren würden?
Leider entwickelt sich die Zukunft der Erde immer mehr in eine Richtung, die nicht zu viel Hoffnung lässt, denn viele – zu viele – denken kaum über dieses WENN nach und erkennen die schwerwiegenden ökologischen und sozialen Auswirkungen nicht, die unser Essen hat. Und sie tun nichts, um den Kurs zu ändern. Wir haben die gute Angewohnheit verloren, das Verhältnis von Ursache und Wirkung zu beobachten, oder, wenn wir es tun, denken wir egoistisch und nehmen nicht wahr, dass die schlechte Angewohnheit eines Einzelnen (nichts Besonderes, zum Beispiel einfach: jeden Tag Fleisch zu essen, vielleicht sogar zweimal, oder Lebensmittel aus Plastik zu kaufen, eingepackt in mehrschichtigen Folien oder in Dosen, und sie in „bequemen“ Einwegtüten nach Hause zu tragen), von dem Einzelnen auf einen weltweiten Maßstab hochgerechnet, verheerende Folgen haben kann.
LEBENSMITTEL UND ÖKOSYSTEME
Bei Terra Madre Salone del Gusto 2020 werden wir versuchen, diese Zukunftsszenarien darzustellen, oder besser, wir werden versuchen zu erzählen, dass es notwendig ist, jetzt sofort – denn die Zeit ist knapp – auf die Zukunft einzuwirken und zu versuchen, sie schöner zu gestalten.
Und dafür werden wir vier Ökosysteme betrachten, die miteinander verbunden sind, also vier sehr große, verschiedenartige konkrete Gebiete und die Gemeinsamkeit aller physikalischen Eigenschaften und aller verschiedenen Organismen, die darin miteinander leben. Diese vier Ökosysteme sind:
- Terre alte – Hochland, wo die Bestellung des Terroirs als Chance gesehen wird, um lokale Wirtschaftsformen wiederzubeleben,
- Terred’acqua – Wasser-Landschaft, deren Zustand von der Feststellung abhängt, dass Ozeane, Meere, Binnengewässer und Wasserressourcen Gemeingut sind,
- Terre basse – Flachland, wo wir ein sauberes Produktionssystem vorschlagen, das Monokulturen und Massentierhaltung entgegensteht und zum Symbol für die Regeneration werden soll,
- Terre e città – Stadt und Land,die als ein faires, inklusives Ökosystem dargestellt werden, in dem Information und Bewusstsein der Bürger entscheidend sein können.
Diese Welten werden uns – wie ein Kompass – helfen, darüber zu reflektieren, wohin wir gehen, und die richtigen Maßnahmen zu finden, um eine andere Zukunft aufzubauen.
Bleiben Sie dabei und lesen Sie unsere ausführlicheren Informationen dazu! Im nächsten Newsletter werden wir Ihnen von den ersten beiden Ökosystemen erzählen.
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