Alle Macht den Hülsenfrüchten!
08 Feb. 2016

Die FAO hat 2016 zum Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte erklärt! Diese Kulturen von trockenen Samen, zu denen Bohnen, Linsen und Kichererbsen gehören, sind wichtig für die Ernährungssicherheit der Völker in aller Welt. Sie tragen auch dazu bei, Stickstoff im Boden zu binden, was die Fruchtbarkeit des Bodens unterstützt. In diesem Monat erzählen wir von einigen internationalen proteinreichen Sorten, die zu Arche-Passagieren geworden sind.

1) Niederlande – Kollumer Zoete Erwt (süße graue Erbse aus Kollum) – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/kollumer-swiete-eart-pisello-grigio-dolce/
Die süße graue Kollumer Erbse ist eine uralte regionale Varietät, die in den 60er Jahren fast völlig vergessen wurde. Es wurden nur sechs Erbsensorten gerettet und die Grundlage für eine Produktion in Friesland gelegt, die noch heute sehr begrenzt ist.
2)Indien – Bohne Ka Nub – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/fagiolo-ka-nub/
Der Name Ka Nub wird häufig als „Riesenbohne aus dem Wald“ übersetzt. Sie wird nicht nur zum Trocknen, sondern auch als Dekoration im Haus aufgehängt. Neben ihrer kulinarischen Zubereitung wurde die reife Ka Nub traditionell auch als Reinigungsmittel für Wäsche und zum Baden verwendet.
3)Venezuela – Mata de Todi – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/mata-de-todi/
Diese Bohne hat, wenn sie getrocknet und geröstet wurde, einen ähnlichen Geschmack wie Kakao. Traditionell wurde sie vor allem für ein Getränk mit schokoladenartigem Geschmack verwendet.
4)Ruanda – Umwizarahenda – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/umwizarahenda/
Umwizarahenda ist eine dunkelrote Bohne, die im nördlichen Ruanda angebaut wird. Diese Bohnen wurden einer jungen Braut in einer Zeremonie, die Gutekesha heißt, von ihrer Schwiegermutter geschenkt.
5)Türkei – Schwarze Linsen – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/kara-mercimek-lenticchie-nere/
Die schwarzen Linsen oder kara mercimek werden vorwiegend in den trockenen, wüstenartigen Gebieten in der Provinz Kazımkarabekir angebaut. Trotz ihrer dunkelbraunen Schale sind sie innen kräftig rot. Sie haben einen hohen Protein- und Eisengehalt und werden meistens für Suppen verwendet.
6)England – Carlin Peas – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/piselli-carlin/
Diese Erbsen heißen so, weil sie traditionell am Carlin Sunday serviert wurden, der im Kirchenkalender dem Passionssonntag, dem vorletzten Sonntag vor Ostern, entspricht. Auch in Lancashire sind sie sehr bekannt, dort werden sie in der Bonfire Night am 5. November gegessen.
7)Panama – Guandú – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/guandu/
Die Guandú-Bohnen kamen im Laufe des 17. Jahrhunderts auf den Wegen des Sklavenhandels nach Amerika. Sie sind grün, schwarz oder gemasert: Man sagt, die schwarze Sorte schmecke am kräftigsten, die grüne soll dagegen besonders für Suppen geeignet sein.
8)Frankreich – Gelbe Erbse aus dem Planèze – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/pisello-biondo-della-planeze/
Das Produktionsgebiet besteht aus kleinen „Planèzes“ (von zwei Tälern begrenzten Basaltebenen). Die Erbsen sind nicht mehlig und schmecken süß, fast wie Haselnüsse. In einem traditionellen Rezept werden sie 7-8 Stunden lang auf der Glut des Feuers gegart, das vorher für das Brot im Gemeinschaftsofen genutzt wurde.
9)USA – Braune und weiße Tepary-Bohne – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/fagiolo-tepary-marrone-e-bianco/
Die Tepary-Pflanze passt sich dem trockenen Klima im Südwesten Amerikas an: Sie widersteht der Dürre und kann auch bei nur einer Bewässerung oder bei gewitterartigen Regengüssen reifen. Die Hopi-Indianer verwenden die weißen Tepary-Bohnen, um die traditionelle Fastenzeit zu beenden. Sie bewahren sie unter dem glühenden Sand auf und garen sie dann in Salzwasser.
10)Italien – Weiße Bohne aus Frattura – https://www.fondazioneslowfood.com/it/arca-del-gusto-slow-food/fagiolo-bianco-di-frattura/
Als das Dorf Frattura 1941 nach einem schrecklichen Erdbeben im Jahr 1915 wieder aufgebaut wurde, nutzten die Bewohner der Baracken ihre früheren Grundstücke als Gemüsegarten, um diese Bohnensorte anzubauen. Mit den Bohnen ist das Fest der „Pupazza“ verbunden, das am ersten Sonntag im Oktober stattfindet, wenn alle Heiligenfeste vorbei sind. Mit Hilfe der Bohnenstangen wird eine große Puppe aus Papier gebastelt. Ein Mann zieht sie an und tanzt durch das Dorf: Dieser Tanz wehrt symbolisch Unheil ab und bringt Glück.
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