Wir haben es satt! 160 Traktoren und 33.000 Menschen bei minus 2 Grad

14 Feb 2018

Dass eine Demonstration über 30 Tausend Menschen auf die Straße locken kann, ist keineswegs selbstverständlich, vor allem bei den eisigen Temperaturen im Januar in Berlin.

Aber seit 2011 schafft es die Demo „Wir haben es satt!“, jedes Jahr im Januar Tausende von Zivilbürgern und Landwirten bei einem Marsch vom Berliner Hauptbahnhof bis zum Brandenburger Tor zu vereinen. Die Forderungen sind klar: weniger Agrarindustrie und mehr bäuerliche Landwirtschaft, Nein zu GVO und Neonicotinoiden, weniger Fleischkonsum und größeres Tierwohl, für die Rechte der Bauern, für ein solidarisches Europa.

Um diese Botschaften zu unterstreichen, kamen am 20. Januar 160 Traktoren nach Berlin und eröffneten die Demonstration. 160 Traktoren aus verschiedenen Bundesländern, die tagelang über Straßen gefahren waren, um die Hauptstadt zu erreichen. 160 Traktoren mit Bauern und Bäuerinnen am Lenkrad, häufig begleitet von ihren Kindern in der Kabine.

Und genau das ist die Kraft der Demo „Wir haben es satt!“: dass sie Landwirte und Zivilbürger zusammenbringt. Diese Tausenden von Menschen haben es vielleicht noch nicht geschafft, die Politik zu ändern, aber ganz sicher haben sie die Themen für die Diskussionen der europäischen und weltweiten Agrarminister diktiert, die sich jedes Jahr an denselben Tagen in Berlin treffen.

Slow Food Deutschland gehört zu der Koalition aus über 50 Organisatoren, die die Demonstration organisieren und eine gemeinsame Front für Ernährungssouveränität bilden. Vor allem Slow Food Youth steht dabei im Vordergrund. Seit 2011 bis heute organisiert der Nachwuchs am Tag vor der Demo die größte Schnippeldisko der Welt. In diesem Jahr trafen sich 1300 junge Leute, um zweieinhalb Tonnen vor der Tonne bewahrtes Gemüse zu schälen und zu schneiden. Wer gerade kein Messer oder Brettchen hatte, tanzte, bis er an der Reihe war, um sich an der Zubereitung der Suppe zu beteiligen. Und obwohl es Freitagabend war, nahmen Dutzende junge und weniger junge Menschen an den Diskussionen teil, die parallel zur Schnippeldisko organisiert wurden.

Auch auf der Bühne am Brandenburger Tor ergriffen die jungen Stimmen von Slow Food am Ende der Kundgebung das Wort: Sebastian Junge und Marta Messa sprachen vor 33 Tausend Menschen und überbrachten die Botschaft von unserem ganzen Netzwerk.

Die Demo in Berlin ist ein Erfolg, der uns in ganz Europa inspiriert.

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