Fleischkonsum, Schutz der biologischen Vielfalt, die Kulturen der Migranten und indigenen Völker, aber auch Honig, Bienen und Imker oder Fisch, Fischfang und Fischer… dies sind die Themen, die in den interaktiven Rundgängen und Themenbereichen von Terra Madre Salone del Gusto 2016 behandelt werden…
Ein Themenstrang in den Straßen des Viertels San Salvario (und nicht nur)
Migration ist eins der Hauptthemen im Programm von Terra Madre Salone del Gusto. Das Phänomen wird mit großer Aufmerksamkeit als Folge von politischen Maßnahmen und Entscheidungen behandelt, die wenig weitblickend sind und uns direkt betreffen. Passend zum Thema wird es an verschiedenen Orten dargestellt, es “migriert” in dieser Stadt, die historisch von Neuankömmlingen und vom Empfang neuer Kulturen geprägt ist: Im Viertel San Salvario – vor allem in den Kulturzentren Lombroso 16 und Casa del quartiere –, auf dem Markt Porta Palazzo und im Teatro Carignano finden Diskussionen, Veranstaltungen zur multiethnischen Gastronomie, musikalische und künstlerische Performances, literarische Gespräche, Stadtrundgänge, Theateraufführungen statt…
Unter den vielen geplanten Veranstaltungen weisen wir Sie besonders auf die Konferenz “Land, Konflikte und Migration. Gründe für die, die gehen, Kämpfe von denen, die bleiben” am Sonntag, 25. um 14 Uhr hin: Zu den Referenten gehört der Gründer von Emergency, Gino Strada. “Soup for Syria”, ebenfalls am Sonntag, 25. von 17.30 bis 21 Uhr, umfasst eine Debatte, zu deren Gästen der Comiczeichner und Blogger Zerocalcare gehört, aber auch ein Konzert und die Verkostung einer syrischen Suppe. Weiter gibt es die Rundgänge Migrantour über den größten offenen Markt in Europa – täglich von 10 bis 12 Uhr (Treffpunkt Galleria Umberto I) und verschiedene Programmpunkte beim Festival der Mittelmeerküche.
Parco del Valentino
Wenn man eine Karte mit den Orten der Welt erstellt, an denen sich die landwirtschaftliche Biodiversität konzentriert, bemerkt man, dass diese häufig den Lebensräumen von indigenen Völkern entsprechen. Die Verteidigung der biologischen Vielfalt muss daher auch die kulturelle Vielfalt dieser Völker mit ihren Rechten und ihrem Wissen einschließen, das auch konkrete Lösungen für Probleme wie den Klimawandel benennen kann. Der Bereich Indigenous Terra Madre, der von IFAD und Christensen Fund unterstützt wird, will das Publikum für diese Themen sensibilisieren und den indigenen Gemeinschaften die Chance geben, sich über gemeinsame Probleme und Lösungen auszutauschen.
Die Konferenzen sind öffentlich und finden am Freitag, 23. von 14 bis 16 Uhr, Samstag, 24. und Sonntag, 25. von 15 bis 17 Uhr statt. Anschließend folgen die musikalischen Darbietungen der Reihe Klänge von Terra Madre.
Hof des Rektorats der Turiner Universität, Via Po 17
Das Phänomen des Bienensterbens verbreitet sich immer mehr und erregt große Besorgnis. Auf der Anklagebank: die intensive Landwirtschaft und der steigende Einsatz von Pestiziden auf den Feldern. Bienen und Imker zu verteidigen bedeutet, die Biodiversität der Umwelt zu schützen und eine saubere Landwirtschaft zu fördern. Im Bereich Let it Bee erfahren Sie, vor welchen Herausforderungen die Imkerei heute steht, und in Konferenzen, Diskussionen und einer Ausstellung finden Sie Antworten auf viele Fragen: Wie verkostet man Honig? Ist Honig überall in der Welt gleich? Wussten Sie schon, dass man auch auf Balkons und Dächern in der Stadt Honig herstellen kann?
Die Konferenzen sind öffentlich und finden am Samstag, 24. um 14 Uhr, Sonntag, 25. um 10, 12 und 15 Uhr sowie Montag, 26. um 10 und 11.30 statt, die Honigverkostungen dagegen am Donnerstag, 22. und Freitag, 23. um 11.30 und 17.30 und am Samstag, 24. um 17.30 Uhr.
Terrasse des Ruderclubs Armida, Viale Virgilio 45 (Parco del Valentino)
Für fast eine Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern stellen Fisch und Fischprodukte die wichtigste Proteinquelle dar. Aber das Überleben der Fischergemeinschaften ist von der immer größeren Ausbeutung der Meere und Seen durch die Fischereiindustrie, durch den Klimawandel, die Umweltverschmutzung und durch Bewirtschaftungssysteme bedroht, die Kleinfischer ausschließen. Die Gewässer und Fischbestände als ein Gemeingut zu betrachten, ist der Hauptaspekt im Bereiche Slow Fish, in dem man Geschichten aus der Fischerei aus aller Welt hören und die Helden der Meere kennen lernen kann: Fischer, Köche und Forscher, die unermüdlich für guten, sauberen und fairen Fisch kämpfen.
Der Bereich Slow Fish bietet täglich Veranstaltungen. Besuchen Sie die Website in ein paar Tagen wieder, um Einzelheiten dazu zu erfahren.
Parco del Valentino
Welchen Preis hat das Steak auf Ihrem Teller? Und wie hoch ist sein wahrer Preis? Sie erfahren hier, dass alles von der Art des Zuchtbetriebs abhängt, aus dem dieses Steak stammt, und dass ein Steak von einem Rind aus industrieller Intensivzucht zwar den Geldbeutel weniger belastet, viel mehr jedoch die Umwelt, das Wohlergehen der Tiere und auch die Gesundheit… Umgekehrt kostet das Steak von einem nachhaltig gezüchteten Rind zwar mehr, ist aber umweltschonender, gesünder und schmeckt besser. Slow Meat versucht, zwei Wege zu vergleichen, den von industriellem und den von nachhaltigem Fleisch: vom Teller zurück zum Geschäft, von der Zucht zum Feld. So erhalten Sie nützliche Informationen, um sich bewusst entscheiden zu können.
Rundgang Schützt die Biodiversität
Piazza Castello
In den letzten 70 Jahren haben wir drei Viertel der Pflanzenarten verloren, die Generationen von Bauern in einem sehr langen Zeitraum – 10.000 Jahren – selektioniert hatten. Der globale Markt setzt auf wenige kommerzielle Arten, und der ganze Rest stirbt mit einem unglaublichen Tempo aus. Ein außerordentlicher Reichtum an Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Tierrassen, aber auch Brot, Käse, Wurst- und Süßwaren wird immer kleiner, und wir alle werden dadurch ärmer und empfindlicher.
In diesem Rundgang entdecken Sie den Wert der biologischen Vielfalt, die Bedeutung eines lebendigen, gesunden Bodens und die wesentliche Rolle des Saatguts, denn dies ist das erste Glied unserer Lebensmittelkette. Mit dem Gefühls- und Geruchssinn lernen Sie die Formen und Düfte der biologischen Vielfalt kennen, erkennen den Unterschied zwischen verschiedenen Agrarmodellen auf illustrierten Tafeln, können verschiedene Böden mit Händen greifen, mit vielfarbigen Samen spielen und mehr über die Projekte von Slow Food erfahren, die biologische Vielfalt schützen und aufwerten: die Arche des Geschmacks, die Presidi und die Nutzgärten.
Die interaktiven Rundgänge sind täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Am Ende von jedem Rundgang können Sie das Wissen über Slow Food, unsere Projekte und Kampagnen zum Schutz der biologischen Vielfalt und Bodenfruchtbarkeit vertiefen.