Mit den zu Figuren geformten Brötchen aus Huanghua im Nordosten Chinas haben wir den dreitausendsten Arche-Passagier gefeiert. Aber die Hinweise auf weitere vom Aussterben bedrohten Produkte hören nicht auf!
Das ist dem internationalen Netzwerk von Slow Food, den Arche-Kommissionen und den Studenten der Universität der gastronomische Wissenschaften zu verdanken, die von jeder Studienreise und jedem Praktikum mit einem “Koffer” voller neuer Vorschläge zurückkommen.
Das Projekt der Arche des Geschmacks wächst Schritt für Schritt. Anfang April ist der 3.000 Passagier an Bord gegangen, der in den folgenden Wochen über 100 Reisegefährten nach sich zog. Brotsorten mit faszinierender Geschichte kommen direkt aus China: die zu Figuren geformten Brötchen aus Huanghua. Sie werden in besonderen Holzformen im Dampf gegart, die zu verschiedensten Figuren geschnitzt wurden (Blume, Pfirsich, Huhn, Karpfen, Kaninchen u.a.) und ursprünglich aus der Provinz Hebei im Nordosten Chinas stammen.
Anfang des Jahres wurden über 300 Produkte von den nationalen Arche-Kommissionen, die es in rund zwanzig Ländern der Welt gibt, und vom internationalen Büro von Slow Food mit Unterstützung eines Netzwerks von Fachleuten zugelassen. Die Reaktion unseres Netzwerks auf den Appell war mehr als begeistert und begeisternd: In zwei Monaten haben wir fast 600 Neuvorschläge erhalten, im Durchschnitt 80 Meldungen pro Woche. Alle Kontinente arbeiten an diesem Zuwachs mit, aber die meisten Kandidaten kommen aus Südamerika, genauer aus Brasilien (140 Kandidaturen) und Mexico (60 Kandidaturen). So kann man in der Arche des Geschmacks schon die mexikanische Ayocote-Bohne mit ihren Orange- bis Lila-Nuancen und die hormiga culona finden, eine Ameise mit großem „Hintern“, die in Kolumbien seit Hunderten von Jahren gegessen wird.
Neben dieser positiven „Flut“, die in einigen Ländern parallel zu den zahlreichen Kandidaturen für die Teilnahme an Terra Madre Salone del Gusto verläuft, hat auch die Einbeziehung der Universität schon erste Früchte gezeigt. Bei der Rückkehr von ihren Studienreisen auf die Philippinen, an den Äquator oder nach Frankreich sowie während ihrer mehrwöchigen Praktika haben die Studenten in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Slow Food Netzwerks bereits über 120 Produkte vorgeschlagen.
Nach der Euphorie des „Zählerstands“ 3.000 steigt der Zustrom der Arche-Passagiere weiter, und es steigt auch das Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, diese Produkte aufzunehmen, zu erforschen und auf alle möglichen Arten zu fördern.
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