3.000 Besucher beim jüngst eröffneten Markt der Erde von Slow Food

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Der Ort Straupe in Lettland bewahrt sein kulinarisches Erbe, bringt Erzeuger, Bauern und Kunsthandwerker zusammen —und zieht damit zahlreiche Besucher an.

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Die Märkte der Erde sind ein Projekt der Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt, das voll und ganz an den Leitprinzipien der Philosophie von Slow Food ausgerichtet ist. Diese Bauernmärkte sind wichtige Momente des Zusammenkommens und der Solidarität, wo Konsumenten gesunde, hochwertige und garantiert umweltfreundlich hergestellte Produkte zu fairen Preisen direkt von den lokalen Erzeugern beziehen können.

Eine lokale Gruppe aus Straupe in Lettland gründete 2015 ein Slow Food Convivium, um das kulinarische Erbe ihrer Gemeinschaft zu bewahren und die biologische Vielfalt ihrer Region zu schützen. Ein Jahr später, am 21. August 2016 veranstaltete Straupe stolz seinen  ersten und sehr erfolgreichen Markt der Erde und würdigte die wichtige Rolle, die die Veranstaltung dabei spielte, allen Menschen gutes, sauberes und faires Essen zugänglich zu machen.

Bereits am ersten Tag verzeichnete der Markt der Erde in Straupe eine Rekordzahl an Besuchern. 70 Bauern und über 3.000 Besucher waren anwesend, darunter auch der Landwirtschaftsminister, der die Eröffnungsrede hielt. Der Markt wurde für seine wichtige Rolle gewürdigt, die er für die Region spielt. Er ist ein konkretes Beispiel dafür, dass Bauernmärkte das Potential haben, den sozio-ökonomischen Status einer ländlichen Region zu verbessern und die biologische Vielfalt zu schützen.

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Der Markt der Erde von Straupe ist sehr selektiv und bietet ausschließlich lokale Produkte, die aus einem Radius von höchstens 50 km stammen und von bester Qualität sind. Blütenhonig aus dem Naturschutzgebiet des Gauja National Parks, wildwachsende Beeren, Pilze, sowie frische und getrocknete Früchte sind nur einige der Spezialitäten des Marktes. Besagter Gauja National Park ist ein Gebiet fernab von den Städten mit ausgeprägter biologischer Vielfalt und einer faszinierenden Landschaft, das zahlreiche Produkte für den Markt liefert. Neben frischen Landwirtschaftserzeugnissen findet man eine umfangreiche Auswahl von traditionellen lettischen Produkten, wie Backwaren, Käse, lokale Fleischpasteten und Wurstwaren, geräucherten Fisch, Spirituosen und vieles mehr. Ein anderer beachtlicher Teil des Marktes bietet nachhaltig gefertigtes Kunsthandwerk, wie Objekte aus natürlichen Materialien, die unter Verwendung traditioneller überlieferter Techniken hergestellt wurden.

„Wir bauen an, wir produzieren, wir verkaufen” lautet der Slogan der Teilnehmer. Bekräftigt wird er auch vom Vorstand der freiwilligen Helfer, die eine sorgfältige Auswahl der Produzenten vornehmen, damit diese den Standards des Markts der Erde von Saisonalität, Nachhaltigkeit und Qualität entsprechen. Das  Slow Food Convivium von Straupe leistet einen wichtigen Beitrag bei der Planung und Durchführung des Marktes. Es bietet Aktivitäten zur Geschmacksbildung für Kinder und Erwachsene an, zeigt den Besuchern gute Ernährungspraktiken und die richtigen Methoden zur Verpackung von Lebensmitteln.

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Am ersten und dritten Sonntag jedes Monats bringt der Markt von Straupe neues Leben auf einen vormals vergessenen historischen Dorfplatz und trägt dazu bei, die jahrhundertelangen Lebensmittel- und Kunsthandwerkstraditionen von Lettland zu bewahren. Durch den gemeinsamen Einsatz mit dem Slow Food-Team wird der Markt mit jedem Mal größer und stellt damit ein positives Beispiel für andere Convivien dar.

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Die Märkte der Erde kombinieren biologische Vielfalt von Lebensmitteln mit wirtschaftlicher Nachhaltigkeit in überwiegend ländlichen Gemeinschaften, die anderenfalls marginalisiert oder von Armut bedroht wären. Slow Food setzt sich dafür ein, alle Erzeuger zu schützen, die ihre wertvollen Traditionen fortführen und auf die biologische Vielfalt ihres natürlichen Umfelds achten. Bitte helfen Sie uns dabei, sie zu unterstützen. Selbst eine kleine Spende kann etwas bewegen, um die Zukunft der biologischen Vielfalt zu verteidigen und eine bessere Welt zu schaffen.

#lovetheearth #defendthefuture

 

Fotos: Guntis Aeolians-Abolins, Liene Zilvere

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